Lena Schilling: "Uhr tickt!"

"Overshoot" – Österreich hat alle Ressourcen verbraucht

Trauriges Datum: Am Samstag, 29. März hat Österreich seine natürlichen Ressourcen für 2025 aufgebraucht – und begeht daher seinen "Overshoot Day".
Bernd Watzka
29.03.2025, 15:30

Österreich hat seine natürlichen Ressourcen in diesem Jahr bereits am Samstag, 29. März aufgebraucht und begeht daher an diesem Tag seinen nationalen "Overshoot Day" – im Vorjahr fiel dieses Datum noch auf den 7. April.

Erderschöpfungstag für jedes Land errechnet

Für den jährlichen Erderschöpfungstag eines jeden Landes berechnet die Umweltschutzorganisation "Global Footprint Network", wann auf Basis der "Biokapazität" und des ökologischen "Bedarfs" an Ressourcen weltweit die Pufferkapazitäten der Erde überstiegen werden.

"Klimapolitischer Rückwärtsgang"

"Während der Earth Overshoot Day immer früher kommt, fällt die neue österreichische Regierung mit klimapolitischem Rückwärtsgang auf", kritisiert die grüne EU-Parlamentarierin Lena Schilling. "Die Uhr tickt und der Wecker klingelt – Snoozen beim Klimaschutz zerstört die Zukunft", sagt Schilling.

Statt nachhaltige und zukunftsfähige Projekte wie Öffis und erneuerbarer Energien zu fördern, werde weiter "in zerstörerische fossile Großprojekte investiert", so die jüngste EU-Abgeordnete.

Lobau-Verkehrsprojekt als "Paradebeispiel für Versagen"

"Die geplante Lobau-Autobahn ist ein Paradebeispiel für das klimapolitische Versagen der Regierung beim Klimaschutz", so Schilling. Die Welt habe "keine Ressourcen mehr für die Vollkatastrophe, die ihr Klimapolitik" nennt.

Statt Verantwortung zu übernehmen und in zukunftsweisende Lösungen zu investieren, fördert die Bundesregierung bedauerlicherweise weiter dieses "Klimakiller-Projekt".

Demo zum "Overshoot Day" am Christian-Broda-Platz

Die Klimabewegung "Fridays For Future" sieht in Österreich ein "Verteilungs- und Priorisierungsproblem" bei den Ressourcen und rief zu einer Demonstration am 29. März um 13 Uhr am Christian-Broda-Platz (Mahü/Westbahnhof) auf.

Katar ist schnellster Ressourcen-Verbraucher

Österreich liegt bei dem Ranking des Ressourcenverbrauchs wieder ganz vorne. Am wenigsten Rücksicht auf die Reserven der Erde nahm Katar, wodurch der arabische Staat bereits am 6. Februar seinen "Overshoot Day" erreicht hatte.

"Weckruf" für alle Österreicher

Österreichs Abschneiden bezeichnete die Umweltschutzorganisation Greenpeace als einen alarmierenden Weckruf: "Wir leben auf viel zu großem Fuß – auf Kosten von Klima, Natur und künftigen Generationen", so die Sprecherin der NGO, Ursula Bittner.

"Raus aus der Verschwendungswirtschaft"

"Wir müssen jetzt handeln und raus aus der Verschwendungswirtschaft – rein in ein System, das Klima und Natur schützt und verantwortungsvoll mit knappen Ressourcen umgeht", sagt Bittner. Politik und Wirtschaft dürften sich nicht länger "aus der Verantwortung stehlen" – sie müssten "endlich konsequent handeln".

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