Coronavirus

Dutzende Impfvorfälle mit AstraZeneca noch ungeklärt

Insgesamt 469 Vorfälle wurden in Folge einer Impfung mit dem AstraZeneca-Mittel registriert. Die EMA empfiehlt nun einen Warnhinweis.

Roman Palman
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    Im Wockhardt-Werk in Wrexham können pro Jahr 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca produziert werden.
    Im Wockhardt-Werk in Wrexham können pro Jahr 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca produziert werden.
    Christopher Thomond / Eyevine / picturedesk.com

    Nach knapp zwei Wochen voller Unsicherheit, hat die Europäische Arzneimittelbehörde am Donnerstag neuerlich eine Empfehlung für die in Kritik geratene Corona-Impfung von AstraZeneca ausgesprochen. "Das ist ein sicheres und effektives Vakzin", so die EMA im Rahmen einer Pressekonferenz. Der Nutzen übersteige das mögliche Risiko bei Weitem.

    Das Komitee habe nach Durchsicht der Daten festgestellt, dass der Impfstoff nicht zu einer Erhöhung des Gesamtrisikos für thromboembolische Ereignisse führe. Darüber hinaus gab es keine Hinweise auf ein Problem im Zusammenhang mit bestimmten Chargen des Impfstoffs oder mit bestimmten Herstellungsstandorten.

    Es gibt aber bei einem "sehr seltenen" Anteil an Fällen noch Unklarheiten, die nun weiter untersucht werden sollten. AstraZeneca selbst nennt am Freitag in einer eigenen Aussendung die konkrete Anzahl.

    Insgesamt habe es 25 Fälle von schwerwiegenden thromboembolischen Ereignissen mit Thrombozytopenie – einem Mangel an Thrombozyten im Blut – gegeben. Hier sei die EMA zu dem Schluss gekommen, dass man aufgrund geringer Informationslage einen kausalen Zusammenhang mit dem Impfstoff nicht beweisen, diesen aber auch nicht ausschließen könne. 

    Wie von der EMA vorgeschlagen, wird AstraZeneca deshalb seine Fach- und Gebrauchsinformation um einen Warnhinweis zu dieser möglichen Nebenwirkung aktualisieren. 

    Komplikationen "zu erwarten"

    Der Impfstoff-Hersteller betont aber auch, dass die interne Analyse mit zig Millionen Datensätzen der bisherigen Impfungen ergeben habe, dass diese Ereignisse "nicht häufiger auftraten, als bei Millionen von Menschen zu erwarten wäre". 

    "Für uns steht die Sicherheit der Menschen immer an erster Stelle. Dazu gehört, dass Meldungen zu Nebenwirkungen schnell erfasst und wissenschaftlich untersucht werden", so Sarah Walters, AstraZeneca-Chefin in Österreich.

    "Wir schätzen die gründliche Sicherheitsprüfung, die die EMA durchgeführt hat, mit dem klaren wissenschaftlichen Schluss, dass der COVID-19 Impfstoff von AstraZeneca sicher ist und der Nutzen das Risiko überwiegt."

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      privat, iStock