Coronavirus
"Durchlaufen lassen" – harsche Kritik an neuen Regeln
Die Regierung verkündete am Donnerstag, wie die weitere Vorgehensweise im Kampf gegen das Coronavirus aussehen wird. Dafür hagelt es nun Kritik.
Michael Wagner ist Mikrobiologe und Professor an der Universität Wien. Auf der Social-Media-Plattform Twitter kritisierte er die neu geschaffenen Maßnahmen der Bundesregierung scharf. Zur Erinnerung: Donnerstag kündigte Bundeskanzler Karl Nehammer einen 3-Punkte-Plan an. Neben einem scharfen Kontrolldruck – im Handel müssen künftig strenge 2G-Kontrollen stattfinden – wird es künftig auch strenge Masken-Regeln und neue Quarantänebestimmungen geben.
Vor allem letztgenannte stoßen dem Wissenschaftler augenscheinlich gehörig sauer auf. "Kann mir jemand erklären was an der Entscheidung Dreifach-Immunisierte nicht mehr als Kontaktpersonen zu erfassen evidenzbasiert ist? Auch 3x Immunisierte können sich infizieren (mit verringerter Wahrscheinlichkeit) und das Virus weitergeben", zeigt sich Wagner verärgert.
Regeln als "de facto Durchlaufen lassen" bewertet
Die neuen Quarantäne-Regelungen der Regierung sehen tatsächlich vor, dass "geboosterte" Personen nicht mehr als K1-Personen definiert werden. Damit soll wohl ein Erliegen des öffentlichen Lebens, insbesondere in der kritischen Infrastruktur verhindert werden. Außerdem fällt künftig die Unterscheidung zwischen K1- und K2-Personen zur Gänze weg.
In einem späteren Tweet geht Wagner in seiner Kritik dann sogar noch ein Stückchen weiter. "Das was heute in Österreich an (Nicht-)Maßnahmen beschlossen wurde, ist schon nah dran am britischen Weg und ist de facto zum großen Teil ein Durchlaufen lassen". Er sei überzeugt davon, dass sich ein vorsichtigerer Weg gesundheitlich und wirtschaftlich ausgezahlt hätte.