Coronavirus
Düstere Prognose von Star-Virologe für Urlaubssaison
Top-Virologe Christian Drosten zeichnet ein düsteres Bild für die Urlaubssaison. Warum er erst im Herbst mit einer Verbesserung rechnet.
Die Hoffnung, dass wie im Vorjahr auch im kommenden Sommer die Corona-Fallzahlen wieder sinken werden, teilt Top-Virologe Christian Drosten nicht. Im Gegenteil, werde der Lockdown zu früh gelockert, drohte eine dritte Welle: "Dann haben wir Fallzahlen nicht mehr von 20.000 oder 30.000, sondern im schlimmsten Fall von 100.000 pro Tag in Deutschland."
"Schlimme Befürchtungen"
"Dass wir 2020 einen so entspannten Sommer hatten, hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass unsere Fallzahlen im Frühjahr unter einer kritischen Schwelle geblieben sind", erklärt der Wissenschaftler in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Er befürchtet, dass es eher so sein wird wie in Spanien, wo die Zahlen nach Lockdown-Ende wieder angestiegen waren. Auch in Südafrika steigen derzeit trotz sommerlicher Temperaturen die Fallzahlen rasant an.
Drosten äußerte sich auch besorgt über die aus Großbritannien stammende Corona-Mutation. Diese sei bis zu 35 Prozent infektiöser. "Das ist leider gefährlicher, als wenn es tödlicher geworden wäre", sagt der Experte. Denn so werde jeder Infizierte mehr Menschen anstecken als bisher.
Und die Impfung? Diese könnte skurrilerweise sogar einen negativen Einfluss haben. "Wir müssen uns klarmachen: Wenn jetzt in den nächsten Wochen und Monaten die Risikogruppen eigentlich durch die Impfung abgeschirmt sind, dass dann der Druck entsteht, Maßnahmen zu beenden.", so Drosten. Zu glauben, das Problem sei beendet, sobald die Risikogruppen geimpft sind, sei daher trügerisch. Ein "heißer" Corona-Sommer steht uns bevor.