Gewerkschaft appelliert

Düstere Job-Prognosen: Jetzt neuer Streit um Kurzarbeit

In Corona-Zeiten rettete sie viele Betriebe, nun ist die Kurzarbeit wegen der Job-Krise wieder in aller Munde. Die Gewerkschaft pocht massiv darauf.

Nicolas Kubrak
Düstere Job-Prognosen: Jetzt neuer Streit um Kurzarbeit
200 Mitarbeiter von Magna Powertrain müssen zum AMS. Die Gewerkschaft will die Industrie mit Kurzarbeit unterstützen.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Die wirtschaftliche Lage in Österreich verschärft sich dramatisch: Laut Nationalbank wird die Wirtschaft in diesem Jahr um 0,7 Prozent schrumpfen, was bedeutet, dass das Land bereits im zweiten Jahr in Folge in einer Rezession steckt. Zeitgleich steigt die Arbeitslosigkeit alarmierend an – laut dem neuesten Stellenmonitor des Wirtschaftsbunds sind derzeit 352.256 Menschen ohne Job.

Besonders schlimm trifft es die Industrie. Das neueste Beispiel: der Stellenabbau bei Magna Powertrain in der Steiermark, wo am Montag 200 Mitarbeiter zur Kündigung beim AMS gemeldet wurden. Das berichtete die "Kronen Zeitung".

Gewerkschaft fordert Kurzarbeit

Die Gewerkschaft will nun dagegen vorgehen und setzt auf ein altbewährtes Modell: die Kurzarbeit, die bereits in Corona-Zeiten viele Betriebe entlastet hat. Man verweist dabei auf Deutschland, wo bereits jeder siebente Industriebetrieb die Kurzarbeit wieder eingeführt hat.

"In Anbetracht der Konjunktur, die stärker ist, als man im Frühjahr annehmen konnte, sollte man überlegen, die Zügel für den Zugang zu Kurzarbeit zu lockern", sagte Karl Dürtscher, Bundesgeschäftsführer der Privatangestellten-Gewerkschaft zu Ö1. Angesichts der stark steigenden Arbeitslosigkeit im Bereich der Industrie sei Kurzarbeit ein Modell, mit dem man Betriebe über die Krise retten könne, so Dürtscher.

WIFO-Chef dagegen

Während sich die Wirtschaftskammer diesbezüglich bedeckt hält – sie fordert Unterstützung für heimische Betriebe – spricht sich WIFO-Chef Gabriel Felbermayr klar gegen Lockerungen beim Kurzarbeit-Zugang aus. "Bei nachhaltigen Strukturproblemen unserer Wirtschaft ist Kurzarbeit nicht das richtige Instrument", sagte er.

Wirtschaftsminister Martin Kocher sieht aktuell ebenfalls keinen Grund für das Aufweichen von Kurzarbeit-Regelungen. Sollte sich die Lage künftig ändern, könne man Anpassungen vornehmen, doch derzeit sei dies nicht nötig.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Gewerkschaft fordert angesichts der wirtschaftlichen Krise und steigender Arbeitslosigkeit in Österreich die Wiedereinführung der Kurzarbeit, um Betriebe zu entlasten
    • Während die Wirtschaftskammer und der WIFO-Chef Gabriel Felbermayr skeptisch sind und keine Lockerungen beim Kurzarbeit-Zugang befürworten, sieht auch Wirtschaftsminister Martin Kocher derzeit keinen Bedarf für Änderungen
    nico
    Akt.