Politik
Duell um SPÖ-Vorsitz startet – so wird nun abgestimmt
Am Montag hat die SPÖ-Mitgliederbefragung begonnen. Drei Kandidaten stehen zur Wahl. 148.000 Mitglieder können abstimmen.
Am Montag startet die mit Spannung erwartete Befragung über den SPÖ-Vorsitz. Bis 10. Mai haben 148.000 Mitglieder die Möglichkeit – online oder per Brief – abzustimmen. Am 22. Mai soll das Ergebnis feststehen.
Vier Optionen am Stimmzettel
Auf dem Stimmzettel können insgesamt vier Möglichkeiten angekreuzt werden: Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil, Andreas Babler oder keine/r genannten Bewerber*innen, "Heute" berichtete.
Unterlagen wurden verschickt
Jedes Mitglied erhält ab heute alle Befragungsunterlagen inklusive Fragebogen und Rücksendekuvert per Post zugeschickt. Die E-Mails mit den Zugangscodes zur sofortigen Online-Teilnahme werden seit Montagfrüh an alle Mitglieder versendet, deren Mail-Adressen bekannt sind, heißt es von der SPÖ.
Alle Infos zur Mitgliederbefragung, sowie eine persönliche Vorstellung von Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler sind auf der Website https://mitgliederbefragung.spoe.at/ zu finden.
Auf der Website der Partei konnten die drei Bewerber noch einmal die Werbetrommel rühren. Dort finden sich die Lebensläufe der Kandidaten und jeweils ein kurzer Begleittext.
Rendi-Wagner: "Stürme kommen, Stürme gehen"
Rendi-Wagner schildert etwa ihre Herkunft und setzt auf Solidarität. "Den Menschen Chancen geben, ihnen zu ermöglichen, ihre Leistung zu erbringen, das ist Aufgabe der Politik", schreibt sie und fordert dazu auf, gemeinsam zu kämpfen: "Auch wenn es gerade nicht so leicht ist, weiß ich: Stürme kommen, Stürme gehen, aber unsere Überzeugungen sind stark. Wenn wir gemeinsam kämpfen, sind wir nicht zu schlagen. Es liegt an uns, das Land wieder nach vorne zu bringen."
Doskozil setzt auf Mindestlohn
Doskozil wiederum streicht in seinem Text seine Arbeit als burgenländischer Landeshauptmann hervor und spricht dabei den Mindestlohn, leistbares Wohnen, Pflege Gesundheit oder den Gratiskindergarten an. "Diese Themen müssen wir endlich auch im Bund angehen. Immer auf der Seite jener, die es sich nicht so gut richten können", betont er.
Babler will ÖVP und FPÖ entgegentreten
Andreas Babler schreibt in seinem Text über seine Herkunft aus einer Arbeiterfamilie und möchte dem Umstand entgegentreten, dass "ÖVP und FPÖ unser Land spalten". Auch er verweist auf seine Arbeit als Traiskirchner Bürgermeister und nennt dabei das kostenlose Schulessen für ärmere Familien oder das Aussetzen der Mieterhöhungen.
Der Ausgang des Dreikampfs gilt als offen, die Bewerber repräsentieren die unterschiedlichen Flügel in der SPÖ. Rendi-Wagner und Doskozil haben prominente Unterstützer in der Partei. Babler mobilisiert vor allem in den sozialen Medien stark und spricht den linken Flügel der Sozialdemokraten an. So unterstützt auch die Sozialistische Jugend den Traiskirchner Bürgermeister.
Doskozil und Babler sind zudem quer durch die Bundesländer unterwegs, um Stimmen zu sammeln. Rendi-Wagner konzentriert sich auf ihre Aufgaben als Amtsinhaberin.
Offiziell gewählt wird der oder die künftige SPÖ-Vorsitzende dann am 3. Juni, auf dem Bundesparteitag. Bereits Rendi-Wagner und Doskozil erklärten im Vorfeld, dass sie nicht am Parteitag antreten werden, wenn sie nicht die meisten Stimmen bei der Mitgliederbefragung erhalten. Babler hingegen kann sich durchaus eine Stichwahl vorstellen.