Österreich
Drogenring im Gefängnis: Beamter verurteilt
Aus Geldnot hatte ein Beamter (30) Handys, Trainingspräparate und Drogen in den Häfen Hirtenberg geschmuggelt, dafür ordentlich abgecasht - jetzt zahlte er vor Gericht die Rechnung.
Erneut musste ein nunmehr ehemaliger Justizwachebeamter (30) auf der Anklagebank am Landesgericht Wiener Neustadt Platz nehmen: Wie berichtet, soll der 30-Jährige Handys und Trainingspräparate sowie teils Heroin und Kokain ins Häfen Hirtenberg (Baden) geschmuggelt haben.
Just in Hirtenberg sitzen zahlreiche Häftlinge mit Drogenproblemen, viele sind in Substitutionsprogrammen. Der Beamte war vor seiner Festnahme im Dienst bereits länger von der Polizei observiert worden, im Februar 2019 klickten dann die Handschellen, er wurde auf frischer Tat mit 125 Gramm Heroin, 44 Gramm Koks und 54 Gramm Cannabis erwischt – "Heute" berichtete damals als erstes Medium.
Urteilssprüche
Im November musste der 30-Jährige dann erstmals vor dem Richter Platz nehmen und gestand den Schmuggel. Allerdings: Dass in den Trainingspräparaten Drogen versteckt waren, will der Justizwachebeamte nicht gewusst haben.
Auch der Häftling, der im Gefängnis die Fäden gezogen hatte, musste vor Gericht (Anm.: zudem am ersten Prozesstag im November noch weitere Komplizen - Häftlinge und Partner bzw. Partnerinnen von Insassen).
Die Urteile am Freitag: Zwölf Monate bedingte Haft für den erstangeklagten Beamten sowie 3.600 Euro Geldstrafe. Der zweitangeklagte Häftling bekam eine Freiheitsstrafe von 3 1/2 Jahren aufgebrummt. Erschwerend wurde hier die Straftat während der Haft gewertet, weiters wusste der Insasse - im Gegensatz zum Beamten – definitiv von den Drogen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.