Niederösterreich

Drittes Gym für Baden – Stadt Traiskirchen enttäuscht

Baden erhielt den Zuschlag für eine dritte AHS. Traiskirchens Stadtchef Andreas Babler (SP) kann die Entscheidung nicht nachvollziehen.

Erich Wessely
Bildungsdirektor Johann Heuras, Bildungsminister Martin Polaschek, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bürgermeister Stefan Szirucsek
Bildungsdirektor Johann Heuras, Bildungsminister Martin Polaschek, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bürgermeister Stefan Szirucsek
NLK/Burchhart

Freude bei der schwarz-grünen Koalition in Baden, die Kurstadt erhielt den Zuschlag für eine dritte AHS, bis 2030 werden 100 Mio. Euro am Bildungscampus investiert.

Groß ist der Ärger hingegen bei SP-Bürgermeister Andi Babler im nahen Traiskirchen: „Seit 2001 bemüht sich unsere Stadt um den Standort. Trotz Antrag um auf Aufnahme in das Schulentwicklungsprogramm, der abermals 2017 erfolgte, wurde gegen Traiskirchen und die Südregion des Bezirks entschieden.“

VP-Bildungsminister Martin Pollaschek unterstrich, dass man in Baden auf einem guten Grundstein aufbauen könne. VP-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister verwies auf Synergien.

"Besten Zahlen und Fakten"

Die Gymnasiumszahlen von Traiskirchner Kindern, die täglich auspendeln müssen, mache alleine schon jetzt jedes Jahr nahezu vier Klassen eines Gymnasiums aus: "In unserem Antrag haben wir auch analysiert, dass 200 Kindern aus umliegenden Gemeinden von diesem neuen Schulstandort profitieren könnten", so Babler. Man habe sich in den letzten Jahren intensiv für den Wunsch von Kindern und Eltern eingesetzt. Neben den "besten Zahlen und Fakten" für den Traiskirchner Standort verfüge man über ein eigenes Stadthallenbad sowie eine überdachte Kunsteislaufbahn.

Für ihn steht trotz aller Enttäuschung fest: "Wir werden weiterhin dafür kämpfen, dass auch unsere Kinder und die der anderen Gemeinden mit einem Traiskirchner Standort in Zukunft mit ihren Familien eine Verbesserung bekommen werden."

Neben der HAK und HLW wird in Baden unter anderem in die Allgemeine Sonderschule und eine Sporthalle investiert. „Wir können nun das Projekt um eine AHS ergänzen“, sagte der Bundesminister bei der Präsentation der Pläne, der mit dem dritten AHS-Standort die beiden bestehenden Standorte entlasten möchte.

"Dieses Areal atmet Bildung"

Teschl-Hofmeister zum Standort: „Dieses Areal atmet Bildung. Man sieht die Synergien, die sich hier bieten. Hier gibt es Bildung querbeet, mit dem Bildungscampus und einer dritten AHS wird Baden zu einem einzigartigen Bildungszentrum. Durch die Entscheidung, in der Stadt Baden einen neuen AHS-Standort zu errichten, können wir dem steigenden Bedarf an AHS-Plätzen im Wiener Umland nachkommen und Druckpunkte gezielt herausnehmen.“ Die Vorteile liegen laut der Landesrätin beispielsweise in der Entwicklung schulübergreifender Projekte, der Durchlässigkeit zwischen den Bildungseinrichtungen oder der Mehrfachnutzung von Infrastruktur.

„Vor zwei Jahren haben wir hier in Baden die Errichtung des Bildungscampus präsentiert. Ein ganz großes Projekt in der Bildungslandschaft Niederösterreichs und Österreichs“; sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) bei der Projektvorstellung und meinte: „Und, wenn wir auf die vergangenen Jahre und die letzten Tage zurückblicken, dann müssen wir sagen, dass sich unsere Welt verändert hat. Wir erleben mit dem Krieg die dunkelsten Zeiten der Europäischen Union.“ Gefordert sei man auch vor allem durch die Pandemie, so die Landeshauptfrau weiter. „Aber im Miteinander sind diese Herausforderungen des Schulalltages von den Schülerinnen und Schülern, den Eltern und der gesamten Lehrerschaft gut bewältigt worden“, führte sie weiter aus.

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    Präsentation der Bildungscampus-Pläne in Baden
    Präsentation der Bildungscampus-Pläne in Baden
    NLK/Burchhart