Wirtschaft

Dritte Insolvenz: 21 Millionen von Forstinger gefordert

Die Autozubehörkette Forstinger ist bereits zum dritten Mal insolvent. Die Gläubiger fordern 21,1 Millionen Euro.

Lucas Ammann
Wie geht es weiter bei der Autozubehörkette Forstinger? Im September fällt die Entscheidung. 
Wie geht es weiter bei der Autozubehörkette Forstinger? Im September fällt die Entscheidung. 
Bild: picturedesk.com

Am Dienstag wurde eine Gläubigerversammlung im Falle der insolventen Autozubehörkette Forstinger abgehalten. Bis zur heutigen Berichtstagsatzung am Landesgericht St. Pölten, an der der Insolvenzverwalter das Gericht und die Gläubigerversammlung über den weiteren Fortgang informiert, wurden Forderungen in der Höhe von rund 21,1 Millionen Euro angemeldet. Darüber informierten heute der Kreditschutzverband KSV 1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV). 

758 Gläubiger

Insgesamt gibt es im Insolvenzverfahren derzeit 758 Gläubiger (davon 522 Dienstnehmer). 14,4 Millionen Euro wurden vom Insolvenzverwalter bereits anerkannt, 6,7 Millionen Euro müssen noch final geprüft werden. "Es ist jedoch damit zu rechnen, dass bis zur Sanierungsplantagsatzung ein Teil dieser Forderungen anzuerkennen sein wird", so Brigitte Dostal vom Kreditschutzverband KSV 1870. 

Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) geht davon aus, dass es noch zu weiteren Forderungsanmeldungen kommen wird.

Warnung vor "Massearmut"

Insolvenzverwalter Nusterer hat sich bei der Versammlung am Dienstag jedenfalls klar für die Fortführung des Unternehmens ausgesprochen. Denn: Im Falle einer Schließung des Unternehmens würden Insolvenzforderungen drastisch ansteigen, so Dostal vom KSV 1870. Das könne dann bis zur "Massearmut" und im schlimmsten Fall zum Totalausfall der Gläubigerforderungen führen. 

Aufgrund der Angaben des Insolvenzverwalters zum bisherigen Sanierungsverfahren und im Hinblick auf den Sanierungsplan stimmte das zuständige Landesgericht in St. Pölten schließlich dem weiteren Fortbetrieb des Unternehmens zu.

Im September wird abgestimmt

Dem Sanierungsplan für Forstinger müssen die Gläubiger aber noch zustimmen: Am 26. September steht die Abstimmung dafür an. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, angeboten. Eine Zustimmung kann aus Sicht der Kreditschützer nur dann erfolgen, "wenn Forstinger die vorliegenden Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich umsetzt und dadurch eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens erreicht." 

Das Sanierungsverfahren läuft ohne Eigenverwaltung und wird vom St. Pöltner Rechtsanwalt Friedrich Nusterer als Insolvenzverwalter geführt. Forstinger durchläuft damit bereits das dritte Insolvenzverfahren. 

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com