Wien
Dreijähriger missbraucht? Vater zeigt die Polizei an
Die Behörde hätte langsam ermittelt und Verdächtigen Zeit gegeben, Spuren zu verwischen, so der Vorwurf.
Neue Wende im Fall um den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch eines Dreijährigen durch einen Vorarlberger Skilehrer: Der Vater des Buben kündigte an, er werde nun die Vorarlberger Polizei anzeigen. Laut Alexander G. hätten die örtlichen Behörden "unzureichend ermittelt" und Verdächtige "viel zu spät vernommen", wodurch Beschuldigte etwaige Spuren verwischt haben könnten.
Wie berichtet, hatten Star-Anwalt Nikolaus Rast und das Bündnis Kinderschutz Österreich bereits am Freitag das Vorgehen der Behörden kritisiert. "In solchen Skiorten kennt jeder jeden. Nach einem ersten Gespräch gab es keine Sicherstellungen, man hat also in ein Wespennest gestochen, alle Wespen gewarnt und dann nichts unternommen. Viel mehr Warnung kann ein Täter nicht haben, um Beweise verschwinden zu lassen", so der Jurist. "Jeder Hendldieb wird bei uns schneller verfolgt als wenn es um dieses heikle Thema geht."
Bub identifizierte Verdächtigen
Der Vorfall, der sich Anfang Jänner in Lech am Arlberg zugetragen haben soll, wurde vom Vater am 25. Jänner in Wien zur Anzeige gebracht. Sein Sohn hatte sich seit dem Urlaub in Westösterreich völlig zurückgezogen, seine Bilder schwarz übermalt und keinen ruhigen Schlaf mehr gefunden. Gegenüber einer Psychaterin öffnete sich das Kind schließlich und gab an, vergewaltigt worden zu sein. Den "bösen Mann" identifizierte der Bub auf einem Foto.
Sah Zeugin den Vorfall mit an?
Vergangenen Freitag ging die Familie bei einer Pressekonferenz des Bündnis Kinderschutz Österreich an die Öffentlichkeit, auch um Bewegung in die Ermittlungen zu bringen. Seither sollen sich weitere Verdachtsfälle aufgetan haben, auch von einer möglichen Zeugin ist die Rede.