Oberösterreich

Dreifacher Familienvater wird im Krankenstand gefeuert

Ein Schlosser aus Oberösterreich wurde kurz vor seinem 25-jährigen Dienstjubiläum im Krankenstand entlassen. Das ließ sich der Mann nicht gefallen.

Der Mann arbeitete über 24 Jahre für das Unternehmen – und wurde gefeuert.
Der Mann arbeitete über 24 Jahre für das Unternehmen – und wurde gefeuert.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Kurz vor seinem 25-jährigen Dienstjubiläum brach für einen 51-jährigen Schlosser aus dem Bezirk Vöcklabruck die Welt zusammen. Sein Arbeitgeber kündigte ihn, während er sich im Krankenstand befand. Damit hätte der Mann keinen Sprung mehr auf einen vollen Jahreslohn an Abfertigung geschafft und kein Jubiläumsgeld erhalten. Mit Hilfe der AK Vöcklabruck kam der Arbeiter zu einer Nachzahlung in Höhe von mehr als 16.000 Euro.

Über 24 Jahre lang war ein Mann aus dem Bezirk Vöcklabruck in einem Unternehmen beschäftigt, als ihn sein Arbeitgeber während eines Krankenstandes drei Tage vor dem Heiligen Abend 2022 per Telefonanruf kündigte. Und das, obwohl sich der Betriebsrat ausdrücklich gegen die Kündigung des 51-jährigen Mitarbeiters ausgesprochen hatte.

Ungerechte Kündigung

Der Betroffene suchte daraufhin sogar noch das Unternehmen auf, wo ihm die Kündigung auch schriftlich bestätigt wurde. Im Oktober 2023 hätte er sein 25-jähriges Dienstjubiläum gefeiert und somit Anspruch auf ein Jahresgehalt an Abfertigung gehabt.

Der Schlosser wandte sich an die Arbeiterkammer und ersuchte um eine Kündigungsanfechtung wegen Sozialwidrigkeit. Die AK-Bezirksstelle Vöcklabruck brachte diese auch vor dem zuständigen Arbeits- und Sozialgericht ein. Die Begründung: Die Kündigung sei sozial ungerechtfertigt, weil es keine betrieblichen Erfordernisse dafür gebe und sich der Arbeitnehmer nie irgendwelcher Pflichtverletzungen schuldig gemacht habe.

Zudem sei er auf das Einkommen aus der Arbeit bei der Firma angewiesen, um die Lebenserhaltungskosten für sich und seine Familie mit drei minderjährigen Kindern zu decken. Bei Verlust des Arbeitsplatzes sei nicht mit einem adäquaten Ersatzarbeitsplatz zu rechnen.

Mehr als 16.000 Euro

Parallel zum laufenden Gerichtsverfahren führte die Arbeiterkammer mit dem Betriebsrat und dem Arbeitgeber weitere Gespräche. Dabei konnte man sich auf die Auszahlung von drei zusätzlichen Monatsentgelten an Abfertigung sowie des Jubiläumsgeldes einigen. Dank dieser Einigung konnte das Gerichtsverfahren beendet werden und der Mann erhielt 16.315,08 Euro.

AK-Präsident Andreas Stangl
AK-Präsident Andreas Stangl
AKOÖ / Florian Stöllinger

"Der Erfolg der Arbeiterkammer für den Schlosser ist der Beweis, dass es sich lohnt, eine Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen und Rat bei der nächstgelegenen AK-Bezirksstelle zu suchen", sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Ob per Mail, telefonisch oder mit Terminvereinbarung vor Ort, direkt in der Region – besser einmal zu oft nachgefragt, als auf Ansprüche und Rechte zu verzichten.

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