Österreich

Drama um toten Martin (5) – er lief Betreuerinnen davon

Trauer um den kleinen Martin (5): Der autistische Bub lief während eines Ausflugs seinen Betreuern davon, ertrank dann in einem Gartenbiotop.

Christine Ziechert
Kinder, Eltern und Pädagoginnen werden von Kriseninterventionsteams betreut, spezielle Teddys kommen zum Einsatz.
Kinder, Eltern und Pädagoginnen werden von Kriseninterventionsteams betreut, spezielle Teddys kommen zum Einsatz.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com, Rotes Kreuz

Dramatische Stunden am Montag in Walbersdorf bei Mattersburg (Bgld.): Rund 200 Meter vom Kindergarten entfernt, tobten sich die Kleinen auf einer Spielwiese aus. Gegen 11.45 Uhr entfernte sich der fünfjährige Martin – er soll laut "Krone" Autist gewesen sein – von der Gruppe.

Zwei Betreuerinnen sollen dem Buben noch nachgelaufen sein, doch dieser verschwand hinter einem Hügel und überquerte die Straße. 500 Meter weiter gelangte Martin dann durch ein offenes Einfahrtstor auf ein privates Grundstück, fiel dort in ein Gartenbiotop.

Von dieser Spielwiese lief Martin (5) davon.
Von dieser Spielwiese lief Martin (5) davon.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Eine große Suchaktion der Polizei mit sieben Streifen, einem Hund und zwei Drohnen wurde gestartet, gegen 13 Uhr fand die Hausbesitzerin den leblosen Buben. Er wurde per Hubschrauber ins Spital nach Wiener Neustadt gebracht, dort für tot erklärt. Martins Familie, Kinder, Eltern und Pädagoginnen werden von Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes betreut. Die Teams waren heute im Kindergarten vor Ort, setzten dort für die Arbeit spezielle Teddybären ein.

Wie es zu dem Unfall gekommen ist, ermitteln nun Polizei und Staatsanwaltschaft. "Wir haben ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen die Aufsichtspersonen eingeleitet. Die Ermittlungen stehen aber noch ganz am Anfang", so Petra Bauer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt zu "Heute". Auch eine Vernachlässigung der Aufsichtspflicht steht im Raum. Zudem prüft die vom Land zuständige Kindergarteninspektorin derzeit vor Ort den Fall.

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