Lehrling vor Gericht

Dosen-Dieb versteckt acht Red Bull in seinen Socken

Energydrinks in den Socken verstecken? Genau das versuchte angeblich ein 19-Jähriger, an der Kasse gab es dann auch noch ein Handgemenge.

Christoph Weichsler
Dosen-Dieb versteckt acht Red Bull in seinen Socken
Ein 19-jähriger Lehrling steht vor Gericht – er soll acht Dosen Red Bull in seinen Socken versteckt haben.
Sabine Hertel

Man glaubt, man hätte schon alles gesehen, doch dieser Fall am Wiener Landesgericht lässt sogar eingefleischte Krimi-Fans staunen: Ein 19-jähriger Lehrling steht vor Gericht, weil er angeblich acht Dosen Red Bull auf eine besonders "kreative" Art aus einem Supermarkt stehlen wollte. Räuberischer Diebstahl, lautete der Vorwurf. Aber wie genau soll das Ganze abgelaufen sein? Die Antwort: Er soll sie in seinen Socken versteckt haben. Ja, richtig gelesen – er soll ganze acht Dosen in seinen Socken verschwinden lassen haben. Doch das Vorhaben konnte vereitelt werden und so wurde der Angeklagte beim Verlassen des Supermarkts aufgehalten. Was dann geschah, bringt die Geschichte erst richtig in Schwung…

Sockengeschichte sorgt für Kopfschütteln

Die Fakten, wie sie die Staatsanwaltschaft vortrug, sind schnell erzählt: Der Angeklagte betrat den Supermarkt und schnappte sich insgesamt 10 Dosen Red Bull. An der Kasse bezahlte er jedoch nur zwei. Der Rest verschwand – so heißt es in der Anklage – in seinen Socken oder seiner Jacke. "Wie bitte? Acht Dosen in den Socken?", fragte die Richterin dann auch ungläubig, als dieser Teil der Geschichte zur Sprache kam. Doch der Angeklagte konnte oder wollte keine klare Erklärung abgeben, wie genau das funktionieren sollte.

Der Beschuldigte geriet bei der Befragung unter Druck, doch die Richterin zeigte sich unbeeindruckt von seinen Argumenten.
Der Beschuldigte geriet bei der Befragung unter Druck, doch die Richterin zeigte sich unbeeindruckt von seinen Argumenten.
Sabine Hertel

Der Versuch, acht Getränkedosen in den Socken zu verstecken, ließ viele im Gerichtssaal ratlos zurück – wie soll das physisch überhaupt möglich sein? Doch das war nur der Anfang einer Verkettung von ungewöhnlichen Umständen.

Handgemenge an der Kasse

Als der 19-Jährige den Supermarkt verlassen wollte, beobachtete ihn ein aufmerksamer Filialmitarbeiter, der bereits Verdacht geschöpft hatte. Der Mitarbeiter stellte sich ihm in den Weg, und genau hier eskalierte die Situation. Der Zeuge schilderte, dass der mutmaßliche Täter ihn nicht nur gestoßen, sondern auch versucht habe, ihn zu schlagen. Der Angeklagte widersprach dieser Darstellung vehement: "Ich wollte niemanden schlagen! Ich hatte nur Angst und wollte schnell weg!"

"Mann hat mir Angst gemacht"

Der 19-Jährige gab an, dass er sich an diesen Moment kaum erinnern könne, da er unter großem Stress stand und von Adrenalin überflutet war. "Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich plötzlich am Boden lag", sagte er leise. Der 19-Jährige beschrieb, dass er sich in einem Ausnahmezustand befand, als er den Laden verließ – und dass er nie beabsichtigt habe, Gewalt anzuwenden. "Der Mann war groß und kräftig, das hat mir Angst gemacht. Außerdem habe ich extreme soziale Ängste, die es mir schwer machen, mit anderen Menschen zu kommunizieren", fügte er hinzu. Dies löste jedoch keine besondere Sympathie bei der Richterin aus, die trocken bemerkte: "Dafür reden Sie hier aber sehr viel!"

Mysteriöser Zeuge taucht nicht auf – Prozess wird vertagt

Die Verhandlung nahm dann eine plötzliche Wendung, als ein wichtiger Zeuge, ein gewisser Herr M., einfach nicht zur Verhandlung erschien. Die Richterin griff kurzerhand zum Telefon, um den Zeugen direkt zu erreichen – mit Erfolg. Herr M. erklärte, es habe Probleme bei der Zustellung der Vorladung gegeben. Die Richterin entschied schließlich, den Prozess zu vertagen, um dem Angeklagten noch einmal die Gelegenheit zu geben, sich mit der Familiengerichtshilfe zu beraten. Die Staatsanwältin unterstützte diesen Vorschlag und betonte, dass es sinnvoll sei, mehr Informationen über die Lebensumstände des Angeklagten zu sammeln, bevor eine endgültige Entscheidung gefällt werde. Für den 19-jährigen Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung!

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    Hundebox-Prozess am Oberlandesgericht Wien. Die Komplizin kam im karierten Hemd.
    Hundebox-Prozess am Oberlandesgericht Wien. Die Komplizin kam im karierten Hemd.
    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 19-jähriger Lehrling steht vor dem Wiener Landesgericht, weil er versucht haben soll, acht Dosen Red Bull in seinen Socken aus einem Supermarkt zu schmuggeln
    • Der Prozess wurde vertagt, nachdem ein wichtiger Zeuge nicht erschien, und der Angeklagte betonte, dass er unter großem Stress und sozialen Ängsten stand, als die Situation eskalierte
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