Tierisches Leid
Dort werden noch 15.000 Chinchillas für Pelz getötet
In Rumänien floriert bis zum Pelzverbot 2027 noch das leidvolle Geschäft mit den Chinchillas, denen buchstäblich das Fell über die Ohren gezogen wird.
Am 29. November 2024 soll der "Fur Free Friday" (Pelzfreier Freitag) auf die grauenhafte Realität hinter der Herstellung von Luxusmode hinweisen. Vier Pfoten fordert anlässlich dieses Tages die EU-Kommission auf, die grausame Haltung, Tötung und Häutung von Tieren endlich zu verbieten. In Rumänien beispielsweise läuft die Übergangsfrist bis zum Verbot im Jahr 2027 und kostet leider immer noch schätzungsweise 15.000 Chinchillas das Leben.
Das Geschäft mit dem Flausch
Bei uns kennt man Chinchillas eigentlich eher als Haustier, denn die nachtaktiven "Wollmäuse" sind unfassbar niedlich anzusehen. Leider aber haben sie auch ein besonders flauschiges Fell, was ihnen in einigen Ländern immer noch zum Verhängnis wird. In freier Wildbahn sind die aus Südamerika stammenden Nagetiere allerdings stark gefährdet und wurden wegen ihres Pelzes fast ausgerottet.
… Bis zu Tag X
Rumäniens Ankündigung, als 16. EU-Mitgliedsstaat Pelzfarmen bis Ende 2026 zu verbieten, hat Tierfreunde rund um den Globus hoffnungsvoll gestimmt. Die harte Realität ist dennoch, dass bis zum Verbot tausende von Chinchillas in rumänischen Pelztierfarmen getötet werden.
„Mehr als die Hälfte der EU-Länder hat die Pelzproduktion bereits verboten, und weiter Länder folgen hoffentlich diesem Beispiel.“
Ein Undercover-Team von Vier Pfoten, das sich 2022 als Pelzkäufer ausgab, hat auf Chinchilla-Farmen in Rumänien grausame Eindrücke gesammelt. Die Aufnahmen zeigen Bilder von Tieren, die für Luxusmode getötet und gehäutet werden, da Chinchilla-Pelz als einer der schönsten und feinsten Pelze überhaupt gilt.
In Rumänien wurden allein im letzten Jahre 7.500 Chinchilla-Pelze produziert. Das ist zwar ein starker Rückgang gegenüber früheren Jahren, als beispielsweise 2013 noch 30.000 Tiere getötet wurden. Nun stehen geschätzte 15.000 Tiere vor der Tötung und die tagtäglichen Verstöße gegen den Tierschutz sind nach wie vor schockierend.
Wer braucht schon Pelz?
"Die Öffentlichkeit verurteilt die grausame Pelzindustrie mehrheitlich. Das spiegelt sich auch in den neusten Zahlen wider, die einen stetigen Rückgang der globalen Pelzproduktion zeigen. Von der EU erwarten wir, dass sie dem Trend Rechnung trägt und ein vollständiges und EU-weites Verbot der Pelzproduktion und -des Verkaufs gesetzlich verankert", sagt Thomas Pietsch weiter.
Für die Herstellung eines Mantels wird 100 bis 150 Chinchillas die Haut abgezogen.
Auf Pelztierfarmen werden die geselligen Tiere in kleine Maschendrahtkäfige gepfercht, die ihren sozialen Bedürfnissen nicht gerecht werden und ihre natürlichen Verhaltensweisen wie das Sandbaden unmöglich machen. Die Recherchen enthüllen die schockierenden Folgen dieser Tierquälerei, wie z. B. dass die Weibchen ihren Nachwuchs auffressen, die Tiere aufgrund von Stress ihr Fell verlieren und oft krank werden.
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Auf den Punkt gebracht
- In Rumänien werden bis zum Pelzverbot 2027 weiterhin jährlich etwa 15.000 Chinchillas für die Pelzproduktion getötet, was Tierschutzorganisationen wie Vier Pfoten dazu veranlasst, die EU-Kommission zu einem sofortigen Verbot der grausamen Praxis aufzufordern.
- Trotz der Ankündigung Rumäniens, Pelzfarmen bis Ende 2026 zu verbieten, zeigt ein Undercover-Team von Vier Pfoten, dass die Realität auf den Farmen weiterhin von Leid und Tod geprägt ist.