Wildtiere

Friedenspfeife! Siebenschläfer als Mafia-Delikatesse

Siebenschläfer gelten seit jeher als "römische Delikatesse". Nun wurden 200 tiefgefrorene Tiere bei der 'Ndrangheta-Mafia in Kalabrien entdeckt.

Christine Kaltenecker
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Bei einer Drogenrazzia wurden mehr als 200 tiefgefrorene Siebenschläfer in Delianuova (Italien, Kalabrien) entdeckt. <br>
Bei einer Drogenrazzia wurden mehr als 200 tiefgefrorene Siebenschläfer in Delianuova (Italien, Kalabrien) entdeckt.
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Die italienische Polizei entdeckte bei einer Drogenrazzia in Delianuova (Kalabrien, Italien) mehr als 200 tiefgefrorene, artgeschützte Siebenschläfer. Die kleinen Nagetiere gelten als "römische Delikatesse" und werden gerne bei "Versöhnungsfesten" der Mafia als Zwischengang serviert.

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    Der Siebenschläfer zählt zu den "Bilchen" und ist nachtaktiv.
    Der Siebenschläfer zählt zu den "Bilchen" und ist nachtaktiv.
    Getty Images/iStockphoto

    Wilderei "ganz normal"

    Laut der italienischen Tierschutzorganisation "LIPU" stellen Jäger in Kalabrien tausende Fallen in den Mischwäldern auf, um dann die illegal gefangenen Siebenschläfer an Mafiosi und Restaurants zu verkaufen. Die 'Ndrangheta gilt als die mächtigste Mafiagruppe Italiens und überflügelt sogar die Cosa Nostra aus Sizilien. Es stellt sich also die Frage, ob sich diese - weltweit aktive - Vereinigung sehr um Arten- und Bestandsschutz kümmert.

    Wie steht's denn um den Siebenschläfer?

    In Österreich gilt der Bestand momentan als stabil. Das Problem der kleinen Bilche ist, dass es in manchen Jahren sogar zu einer Überpopulation kommen kann und sie dann als "Schädlinge" wahrgenommen werden. Andere Jahre bricht aus irgendeinem Grund der Bestand komplett zusammen und es kommt zu keiner nennenswerten Fortpflanzung. Deshalb: lieber schützen.