Dorfmeister über Vonn: "Braucht einen Psychologen"

Mit 40 Jahren hat Lindsey Vonn überraschend ihre Rückkehr in den Ski-Zirkus angekündigt. Überraschend nicht nur aufgrund ihres hohen Sportalters und der Tatsache, dass sie seit fünfeinhalb Jahren in Ski-Pension ist. Vor allem die Häufung schwerer Verletzungen mit Langzeitfolgen am Ende ihrer Laufbahn lässt bei vielen die Alarmglocken schrillen.

Österreichs Ski-Ikone Reinfried Herbst sagte: "Ihre Leidenschaft zum Sport, dieses Zurückkommen, ist einfach viel größer als die Vernunft." Die Schweizer Größen Sonja Nef und Bruno Kernen übten Kritik – sehr zum Unmut von Vonn selbst, die auf "X" ausrichtete, sie werde sich die "netten Worte" merken.

Jetzt meldet sich auch Österreichs Doppel-Olympiasiegerin Michaela Dorfmeister zu Wort und nimmt sich dabei kein Blatt vor den Mund. In der "NÖN" spricht die 51-Jährige Klartext: "Ganz offensichtlich wollte sie 2019 gar nicht aufhören. Jetzt mit 40 wieder einzusteigen, nach all diesen schweren Verletzungen. Ich halte das für brandgefährlich. Das ist Spitzensport und keine Spaßveranstaltung. Will sie sich umbringen? Ich hoffe für sie, dass das gut geht."

Den Vergleich mit dem 35-jährigen Superstar Marcel Hirscher, der zuletzt ebenfalls nach fünf Jahren "Ruhestand" sein Comeback gab, lässt Dorfmeister nicht gelten: "Hirscher war nie wirklich weg, hat immer trainiert und Ski getestet. Er ist zudem um fünf Jahre jünger und hat vor allem nicht diese Verletzungshistorie wie Lindsey. Ihr künstliches Knie ist ja nicht ihr einziges körperliches Problem."

Dorfmeisters brisanter Rat an ihre ehemalige Gegnerin: "Sie sollte einen Psychologen aufsuchen. Ihr Geltungsdrang dürfte riesig sein." Nachsatz: "Okay, sie fährt für sich. Aber sie bekommt jetzt wieder das ganze Scheinwerferlicht ab und alle anderen rücken in den Hintergrund."

Für sie selbst sei nach dem Karriereende mit 33 Jahren eine Rückkehr übrigens nie ein Thema gewesen: "Mir war wichtig aufzuhören, wenn ich ganz oben stehe."