Die Produkte, die in Pulverform angeboten werden, beinhalten pro Portionsbeutel so viel Koffein wie zwei Dosen "Red Bull", erklärten Fachleute am Donnerstag. Allein eine Portion überschreite damit die behördlich empfohlene, unbedenkliche Einzel- und Tagesdosis für Kinder und Jugendliche mit einem Gewicht unter 53 Kilogramm.
Laut der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) kann zu viel Koffein Kurzatmigkeit, Muskelzittern, schwere Übelkeit und Angstzustände auslösen. Bereits im April hatte der VKI generell vor stark koffeinhaltigen Energydrinks und Limonaden gewarnt, die vor allem bei Jugendlichen beliebt sind.
"Holy-Energy" würde sein Packungsdesign stark auf die jugendliche Zielgruppe ausrichten, Warnhinweise zu Koffein für Kinder und Schwangere fänden sich allerdings nur auf der Rückseite, so die Kritik des VKI.
Das in Einzelbeuteln verpackte Pulver soll mit jeweils einem halben Liter Wasser aufgegossen werden. In einem Säckchen stecken 160 Milligramm Koffein. Der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zufolge sei für Kinder und Jugendliche eine Einzeldosis sowie die tägliche Aufnahme von maximal drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht unbedenklich.
"Schon alleine eine Portion des Energydrinks überschreitet die unbedenkliche Einzeldosis an Koffein für Kinder und Jugendliche, die weniger als 53 Kilogramm wiegen. Dies entspricht etwa dem durchschnittlichen Gewicht von 13-Jährigen", warnen die Konsumentenschützer. Auch für Erwachsene werde die unbedenkliche Einzeldosis bei etwa drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht veranschlagt.
In Österreich ist der Verkauf von koffeinhaltigen Getränken an Kinder und Jugendliche – anders als in Litauen, Polen und Lettland – erlaubt. Holy empfehle das Getränk ab 16 Jahren, reiche die Verantwortung dafür aber an den Handel weiter. Die Handelskette Spar argumentiert, dass in 250 Milliliter "Holy Energy" ebenso viel Koffein (80 Milligramm) enthalten sei, wie in einer Dose "Red Bull" mit 250 Millilitern.
Kritik an dem Vergleich kommt von VKI-Ernährungswissenschaftlerin Teresa Bauer. Der Vergleich würde hinken, denn in einem Säckchen stecken 160 Milligramm Koffein, die mit der Zubereitung einer solchen Portion auf einmal aufgenommen werden, meint Bauer.