Zwei Kollegen getötet

Doppelmord in Wiener Hotel – Täter kommt nicht in Haft

In einem Hotel am Alsergrund wurden kurz hintereinander zwei Leichen gefunden. Ein mordverdächtiger Monteur wurde gefasst, nun beginnt sein Prozess.

Christian Tomsits
Doppelmord in Wiener Hotel – Täter kommt nicht in Haft
Tatort Hotel in Wien: Hier soll der Killer (hier bei seiner Festnahme in Znaim) zweimal zugeschlagen haben.
Denise Auer/Policie ČR

Der spektakuläre Doppelmord vom Wiener Franz-Josef-Bahnhof landet am Montag am Landl. Im vergangenen Sommer wurden in einem Hotel neben der ehemaligen Großbaustelle innerhalb von wenigen Tagen gleich zwei Leichen gefunden. Die Opfer waren beide Mitarbeiter einer Baufirma, die dort Arbeiten durchführte. Beide Bluttaten sollen auf die Kappe ein und desselben Mannes gehen: Den tschechischen Monteur Jan K. (31), der wie beide Opfer (44, 29) auf der Baustelle am Bahnhof tätig war.

Die Brutalität der Taten ließ selbst erfahrene Ermittler schaudern: Zuerst soll der Verdächtige seinen Kollegen nach einem Streit aus dem Fenster gestoßen haben. Der 47-Jährige fiel vier Stockwerke tief, schlug am Asphalt auf und überlebte den Sturz nicht. Ein zweiter Kollege des Mannes wurde kurz darauf mitten in der Nacht mit einem Sessel in seinem Zimmer erschlagen, starb an schweren Kopfverletzungen. Der Verdächtige, der sich mit einer Schlüsselkarte Zugang zum Raum verschafft hatte, flüchtete nach der zweiten Bluttat mit dem Auto nach Tschechien und wurde wenig später in seinem Wohnhaus in Znaim geschnappt.

In seiner Einvernahme in Wien gestand der 31-Jährige auch den Fenstersturz, der ursprünglich als Suizid betrachtet worden war. Das befremdliche Motiv für die tödlichen Attacken: Der psychisch kranke Monteur will sich bedroht gefühlt haben. "Meine Kollegen arbeiteten für die Mafia", gab er zu Protokoll.

Der Mordverdächtige mit dem voll-tätowierten Oberkörper dürfte unter paranoider Schizophrenie und unter verzerrter Wahrnehmung leiden und lebe "in seiner eigenen Welt". Laut dem psychiatrischen Gutachten, der ihn untersucht hatte, gilt er als nicht zurechnungsfähig und soll demnach statt in Haft zu kommen, in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen werden. Geschworene müssen am Montag entscheiden. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In einem Wiener Hotel wurden im vergangenen Sommer zwei Mitarbeiter einer Baufirma ermordet, was nun zu einem Prozess gegen den tatverdächtigen tschechischen Monteur Jan K.
    • führt.
    • Der 31-Jährige, der unter paranoider Schizophrenie leidet, gestand die Taten und wird aufgrund seiner Unzurechnungsfähigkeit nicht in Haft, sondern in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen.
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