Große Betroffenheit vor einem Wiener Hotel am Alsergrund: Am Mittwochmorgen war ein toter Monteur (29) von einem Kollegen im Zimmer gefunden worden. Der Slowake starb ersten Erkenntnissen der Polizei vermutlich schon in der Nacht zuvor durch stumpfe Gewalteinwirkung, soll mit einem Sessel erschlagen worden sein. Ermittlern muss sich am Tatort ein schreckliches Bild geboten haben, Beamte waren bis in die Mittagsstunden mit ersten Erhebungen beschäftigt.
Bereits seit 9.30 Uhr schwirrten Uniformierte, Kriminalbeamte und die Spurensicherung in Spezialanzügen durch die Gänge des sechsstöckigen Gebäudes. Der Hotel-Manager bemühte sich in der Lobby nach Kräften, die geschockten Gäste zu beruhigen – doch der Schreck saß dem Personal, Touristen und fassungslosen Bauarbeitern beim Lokalaugenschein vor Ort sichtlich in den Knochen.
Die 30-jährige Kitty (30) aus Hongkong etwa hatte vor, in mehreren Tagen Wien zu besichtigen und einen Freund, der hier studiert, zu besuchen. Als sie am Mittwoch vom Vorfall in ihrem Hotel erfuhr, fiel sie aus allen Wolken: "Jetzt habe ich Angst. Ich dachte, Wien sei eine sehr sichere Stadt. Aber das ist wirklich traurig", zeigte sie sich im "Heute"-Gespräch bewegt. Dass ausgerechnet in ihrer Unterkunft ein mutmaßliches Gewaltverbrechen passiert, "ist einfach unglaublich."
Nun hofft die Touristin, dass der dringend tatverdächtige Tscheche – er befindet sich aktuell auf der Flucht – schnell gefasst wird. "Ich dachte nicht, dass so etwas in Wien passiert. Das Opfer ist 29 Jahre alt. Das ist sehr traurig", so die 30-Jährige.
Nach einem Ausflug in den Zoo wird sie am Abend wohl ins Hotel zurückkehren. Ob sie in der kommenden Nacht allerdings schlafen kann, steht in den Sternen – "das weiß ich nicht. Was, wenn jemand kommt und bei mir die Türe aufmacht?"