"Braucht noch Zeit"

Doppelmord in OÖ – Untersuchungen laufen doch weiter

Zwei Attentate, tagelange Angst und dann ein Suizid: Dass im Fall Roland D. nicht mehr weiter ermittelt wird, ist nun offenbar doch nicht mehr fix.

Oberösterreich Heute
Doppelmord in OÖ – Untersuchungen laufen doch weiter
Das endgültige Ergebnis der Obduktion von Roland D. steht laut Gerichtsmediziner Fabio Monticelli noch nicht fest.
Picturedesk, Paris Lodron Universität Salzburg

Die Obduktion des mutmaßlichen Doppelmörders Roland D. brachte am Montag mehr Fragen, als sie beantwortete. Sicher ist: Er erschoss sich selbst mit seiner Schrotflinte. Verwirrend für viele: "Der Todeszeitpunkt konnte nicht erhoben werden", hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Wann starb Roland D.?

Aus rein rechtlicher Sicht sei der Todeszeitpunkt außerdem irrelevant, erklärte Sprecherin Ulrike Breiteneder. Zudem gebe es keine Hinweise, dass D. Helfer hatte. Da der Schütze selbst nicht mehr vor Gericht gestellt werden kann, werden die Ermittlungen voraussichtlich eingestellt.

Nun wurde aber bekannt: Zwischen der Gerichtsmedizin Salzburg und der Linzer Staatsanwaltschaft dürfte es ein Kommunikationsproblem gegeben haben. Dass der Todeszeitpunkt nicht bestimmt werden kann, ist nämlich nicht richtig.

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    Am 28. Oktober 2024 früh am Morgen startete eine Bluttat, von der selbst erfahrene Ermittler mittlerweile sagen, dass sie noch nie etwas "Vergleichbares erlebt" hätten.
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    Wolfgang J. Hofer

    Gerichtsmediziner klärt auf

    "Es ist falsch, dass wir den Todeszeitpunkt nicht bestimmen können. Das können wir, aber das braucht noch Zeit", wird der Leiter der Gerichtsmedizin Salzburg, Fabio Monticelli, in den "OÖN" zitiert. Für eine genauere Eingrenzung müsse die Körperkerntemperatur festgestellt werden – und zwar so schnell wie möglich.

    Theoretisch hätte die auch schon die Polizei am Tatort messen können. Im Fall Roland D. erhielt die Gerichtsmedizin aber keine Daten. Das bedeutet jetzt mehr Arbeit.

    In diesem Wald wurde die Leiche von Roland D. gefunden:

    Maden auf Leiche gefunden

    Über Wetterdienste müssen jetzt die Temperaturen am Fundort – dem Wald in Arnreit (Bez. Rohrbach) – festgestellt werden. Für genauere Daten braucht es außerdem ein forensisch-entomologisches Gutachten.

    Denn: Wie "Heute" am Dienstag erfuhr, wurden auf der Leiche des mutmaßlichen Doppelmörders Maden gefunden. Sollten diese von den Experten untersucht werden, könnten sie Aufschluss darüber geben, wie lange Roland D. schon tot war.

    Suizidgedanken? Hol Dir Hilfe, es gibt sie.

    In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

    Wenn Du unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leidest, dann kontaktiere bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 – täglich 0-24 Uhr!

    Warten auf endgültiges Ergebnis

    Aber: Der Fund von Maden dürfte nicht automatisch heißen, dass der Tatverdächtige schon seit Tagen im Wald lag. "Manche Fliegen legen Eier, aus denen bereits bei der Ablage oder kurz danach Maden schlüpfen. Dazu gehören auch Aas fressende Arten", erklärte Entomologe Martin Schwarz vom Linzer Biodiversitätszentrum. Es gilt also weiter, auf das endgültige Ergebnis zu warten.

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      Fotos: Denise Auer; Bildmontage: Heute

      Auf den Punkt gebracht

      • Die Obduktion des mutmaßlichen Doppelmörders Roland D brachte mehr Fragen als Antworten, insbesondere bezüglich des Todeszeitpunkts, der zunächst als nicht bestimmbar galt
      • Nun stellt sich heraus, dass die Bestimmung des Todeszeitpunkts möglich ist, aber Zeit benötigt, und dass Maden auf der Leiche Hinweise auf die Todeszeit liefern könnten, was jedoch noch weiterer Untersuchungen bedarf
      red
      Akt.
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