Wien
Klima-Kleber blockieren wieder Wiener Verkehrsader
Auch am Donnerstag legten Klima-Kleber wieder den Verkehr in der Bundeshauptstadt lahm. Diesmal hat es die Donaukanalstraße getroffen.
Die Aktionswoche der Klima-Aktivisten mit dem Ziel, Wien lahmzulegen, ist in vollem Gange. Am Montag waren es die Schulwege, Dienstag wurden fünf Straßen am Praterstern blockiert, am Mittwoch traf es den Gürtel am Westbahnhof. Vielen Wienern reißt dabei bereits der Geduldsfaden, manch einer prügelte gar auf die Klima-Kleber ein.
Am Donnerstag hat es nun also die Donaukanalstraße getroffen. Aktivisten blockieren seit kurz vor 8 Uhr die Schüttelstraße an der Kreuzung mit der Halmgasse in Fahrtrichtung Norden. "Am vierten Tag haben wir den Verkehr auf der Schüttelstraße mit einer friedlichen Sitzblockade zum Stillstand (sic!) gebracht", schreibt die "Letzte Generation" nüchtern auf Twitter.
Auch Ostautobahn sollte blockiert werden
Die Polizei ist bereits vor Ort. Einzelne Aktivisten wurden bereits von der Straße getragen. Der dadurch verursache Stau geht allerdings bereits bis auf die A23 zurück. Mittlerweile ist eine Fahrspur für den Verkehr frei, es hat sich aber auch zumindest eine Person festgeklebt.
Doch das war nicht die einzige Aktion des heutigen Tages. Insgesamt sollte es drei Blockadeaktionen geben, von den eine allerdings von der Polizei verhindert werden konnte. "Wir sind mit verstärkter Kräftezahl im Einsatz, um die Behinderungen so schnell wie möglich zu beenden", versichert die LPD Wien.
Härtere Strafen?
Unterdessen werden die Rufe nach härteren Maßnahmen gegen diese Form des Protests lauter. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner forderte Freiheitsstrafen, ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker legt nahe, sie sollten sich lieber "in Peking ankleben". FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp stellte ein neues Verkehrszeichen in den Raum – man solle den Klima-Klebern einfach auf den Kopf pinkeln.
Die Regierung hingegen ortet keinen Handlungsbedarf. Sowohl Bundeskanzler Karl Nehammer als auch der grüne Vizekanzler Werner Kogler sehen die derzeitige Rechtslage als ausreichend an. Das Versammlungsrecht sei ein hohes Gut, wenngleich es wohl bessere Formen des Protests gäbe.