Döner-Preisbremse! HTL-Schüler fädeln Kebab-Deal ein

Politiker, Konzern-Bosse & Co. – sie alle beißen sich an solchen Verhandlungen die Zähne aus. Diese Teenager zeigen ihnen, wie es geht!

HTL-Schüler aus Mödling (Niederösterreich) feiern im Kampf gegen die Teuerung einen Sieg. Nach Verhandlungen mit dem nahegelegenen "Traumcafé" können die rund 3.500 Auszubildenden der HTL nun jeden Mittwoch einen Döner um 3,90 Euro statt um 6 Euro essen. Wer auch noch was dazu trinken will, bekommt dann noch ein Pepsi oder einen Ayran um 50 Cent. So kam es dazu.

So kamen HTL-Schüler zu Kebab-Deal

Da sich in der unmittelbaren Nähe des Bildungsstandortes in Mödling nur ein Supermarkt befindet, sehen sich tausende HTL-Schüler unter der Woche mit ein und derselben Frage konfrontiert: "Was essen wir heute?"

Seit Jahren bestellen Schüler ihr Mittagessen bei dem Mödlinger Lokal "Traumcafé", die Döner werden innerhalb weniger Minuten in die Schule zugestellt. Der Service des Gastro-Betriebs wird von den Schülern geschätzt, der einzige Haken ist der Preis. Für einen Kebab bezahlten die Jugendlichen stolze sechs Euro. Für viele Eltern und Schüler eine kostspielige, manchmal unleistbare Jause.

Die Schülervertretung der HTL setzte sich deshalb mit dem "Traumcafé"-Boss Ayhan Gedik an einen Tisch, das Ergebnis der Gespräche: Jeden Mittwoch gibt es für die Schüler der HTL-Mödling die orientalische Spezialität für nur 3,90 Euro. Wer eine Pepsi oder einen Ayran dazu trinkt, muss nur 50 Cent draufzahlen.

"Wollten eine Drei bei Kebabpreis sehen"

Die rund 3.500 Schüler freuen sich sehr über den Deal. Auch Max Kraller von der HTL-Schülervertretung schmeckt der Deal: "Wir wollten endlich wieder eine Drei beim Kebabpreis sehen."

Christoph Fischer ist ebenfalls Teil der Schülervertretung, er wollte mit seinem Team "etwas Gutes für die Schüler tun", immerhin essen viele Teenager Döner. Auch Stefan Otte begrüßt den Mittwochs-Deal mit dem Mödlinger Lokal, "es ist langfristig gut für die Schüler".

"Traumcafé"-Boss: 200 Döner in zwei Stunden

Der Lokalchef freut sich ebenfalls über die Abmachung. Er hofft, dass nun auch die anderen Kebabanbieter mitziehen und die Kebabpreise für die Schüler an anderen Tagen senken. Das Angebot fand jedenfalls Zuspruch bei den Teenagern: Zum Aktionsstart am Mittwoch lieferte Gastro-Chef Gedik von 11.30 Uhr bis 13.20 Uhr stolze 200 Kebabs an die Schule aus.

Doch was war das Erfolgsrezept für den Kebab-Deal? "Wir sind gleich zum Traumcafé hingegangen und haben gefragt. Man muss einfach auch Sympathie zeigen", heißt es unter anderem aus der Schülervertretung. Da die HTL aber über 3.500 Schüler verfügt, wussten die jungen Verhandler ganz genau, dass sie ein "Ass im Ärmel" hatten. So handelten die Schülervertretung letztendlich den Deal aus, eine klassische "Win-win-Situation" also.