Wann reagiert Minister Rauch?

"DNA-Krimi" – Heimischer Honig-Skandal weitet sich aus

Honig-Liebhaber sind entsetzt: Bis zu drei Viertel der Honigprodukte in unseren Supermärkten könnten gepanscht sein, so eine aktuelle Analyse.

Bernd Watzka
"DNA-Krimi" – Heimischer Honig-Skandal weitet sich aus
In Labors wurden die Honigproben mittels kriminalistischer DNA-Tests überprüft.
Getty Images (Symbolbild)

Weiter Aufregung in der Lebensmittelbranche: Die "Konkret"-Redaktion des ORF hat jetzt 31 Honigerzeugnisse aus heimischen Supermärkten mittels DNA-Test "kriminaltechnisch" prüfen lassen. Fazit: 75 Prozent der untersuchten Produkte dürften nicht als Honig verkauft werden. Die Empörung unter Konsumenten ist groß.

Minister Rauch muss endlich handeln

Umweltschützer fordern nun rasches Handeln: Konsumentschutzminister Johannes Rauch müsse die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) anweisen, umgehend behördliche Tests durchzuführen. Anlassbezogene Untersuchungen seien jedoch nicht vorgesehen, wie es auf "Heute"-Anfrage aus dem Ministerium hieß.

Oft gefälschtes Nahrungsmittel

Honig gilt als eines der meistgefälschten Nahrungsmittel. Das liegt vor allem daran, dass es einfach sei, dieses Naturprodukt zu imitieren, da es großteils aus Glukose und Fruktose besteht. Genau diese Substanzen sind auch Hauptbestandteile des Sirups, der zum Strecken des Honigs eingesetzt werden kann.

Glukosesirup kann zudem problemlos erworben werden, im Onlinehandel würden derartige Zutaten auch häufig damit beworben, dass die Produkte bei behördlichen Untersuchungen nicht auffallen würden und problemlos "als Honig durchgehen".

Glukosesirup in getesteten Produkten

Den heimischen Honig-Skandal brachte der deutsche Imkerbund ins Rollen: Tester hatten Honig aus deutschen Supermärkten in einem Labor untersuchen lassen. Ergebnis: 80 Prozent der getesteten Produkte waren mit Glukosesirup gemischt.

DNA-Tests wie bei Kriminalfällen

Zum Einsatz kam eine Umwelt-DNA-Analyse, die auch bei der Aufklärung von Kriminalfällen genutzt wird. Damit lasse sich der Weg einer Biene genau nachverfolgen, da das Tier vielfältige Spuren unterschiedlicher Pflanzenarten aufnimmt, die letztlich im Honig nachgewiesen werden können, heißt es vom Labor.

Österreicher Honig bestand Tests

Bei den beanstandeten Produkten handelte sich allerdings ausschließlich um Importware. In Österreich produzierter Honig habe die Labortests ausnahmslos bestanden. Dessen ungeachtet hat die Handelskette Spar die Vorwürfe zum Anlass genommen, eine Untersuchung einzuleiten.

Honig aus Regalen genommen

Sieben Sorten mit Importhonig wurden derweil aus den Regalen genommen, so Spar. Auch Rewe-Handelskette reagiert: "Wir nehmen die Testergebnisse sehr ernst und sind diesbezüglich im direkten Austausch mit unseren Honiglieferanten. Zudem beauftragen wir umfassende Analysen unserer Honigeigenmarken."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Eine aktuelle Analyse hat ergeben, dass bis zu 75 Prozent der Honigprodukte in heimischen Supermärkten gepanscht sein könnten, was zu großer Empörung unter den Konsumenten führt.
    • Umweltschützer fordern nun rasches Handeln von Konsumentschutzminister Johannes Rauch, während die Handelskette Spar bereits sieben Sorten Importhonig aus den Regalen genommen hat.
    bw
    Akt.