Coronavirus
So hoch ist Corona-Risiko durch Ungeimpfte in Discos
In Österreich wird eine 1G-Regel in der Nachtgastronomie erwogen. Das Beispiel eines Experten zeigt, was solch eine Maßnahme tatsächlich bringt.
Seit einigen Wochen ist in Österreich eine gewisse Impfmüdigkeit zu beobachten. Gleichzeitig steigen die Neuinfektionen täglich. Seit sieben Tagen in Folge liegen die neu verzeichneten Corona-Fälle bei über 1.000.
Die Regierung erklärte daher zuletzt, dass eine 1G-Regel eingeführt werden könnte, sofern sich die Entwicklung des Infektionsgeschehens nicht umkehre. Das bedeutet: Nur Geimpfte dürfen in die Clubs.
Österreich befindet sich bereits mitten in einer vierten Welle. Die Delta-Variante des Virus überträgt sich rasant und ist drei Mal infektiöser als die Wildvariante, schilderte im Ö1-"Morgenjournal" am Dienstag Infektiologe Herwig Kollaritsch. Hier sprach er zudem über das Infektionsrisiko in Nachlokalen, wo derzeit eine Einführung der 1G-Regel erwogen wird.
„Vergleich Geimpfte/Ungeimpfte“
Zwar sei es richtig, dass auch geimpfte Personen sich infizieren können und das Virus unter Umständen auch weiter verbreiten können – doch das Risiko sei viel geringer. Im Infektionsgeschehen selbst spiele die Gruppe der Geimpften eine "wesentlich geringere Rolle", wie auch aktuelle Daten belegen, schildert der Experte.
Um dies zu veranschaulichen, führte der Experte ein Beispiel an. Angenommen, in einem Lokal der Nachgastronomie sitzen zehn Personen die ungeimpft und getestet sind und auch zehn Personen, die geimpft sind. Eine Person, die infiziert ist, betritt das Lokal – sie kann die Gäste also anstecken.
➤ In diesem Fall "werden die zehn Ungeimpften – obwohl sie getestet sind – ein hohes epidemiologisches Risiko für die zukünftige Verbreitung der Erkrankung darstellen, weil sie alle infizierbar sind und alle natürlich das Virus weitergeben können."
Bei den Geimpften sei dies hingegen nicht der Fall. Hier würden es bestenfalls "einer oder zwei sein", die sich anstecken.
„1G-Regel unabwendbar, Politik "muss eingreifen"“
Grundsätzlich setzt der Experte eher auf Kommunikation und Aufklärung. Doch mittlerweile sei man an einem Punkt angelangt, wo dies nicht wirklich viel bringen würde. Es gebe nämlich eine gewisse Anzahl an Impfskeptikern, die sich nicht umstimmen lassen würden. Daher sei eine 1G-Regel - also der Eintritt in die Nachtgastro nur für Geimpfte - sowie ein Eingreifen der Politik in den Augen Kollaritschs "kaum abwendbar". Mehr dazu hier >>