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Gespenster-Profis wollen Geist mit diesem Teddy locken
Mit High-Tech gehen vier Freunde aus Kärnten und der Steiermark auf Geisterjagd. Auch ein Kuscheltier spielt dabei eine tragende Rolle.
"Wir glauben nicht an Geister", verkünden die vier Mitglieder der Paranormalen Investigatoren auf ihrem YouTube-Kanal. "Wir sind von ihrer Existenz überzeugt." Michael (48), Robert (45), Bernhard (45) und Alina (26) haben sich zum "Projekt Anderwelt" zusammengeschlossen und fühlen seit zwei Jahren unerklärlichen Phänomenen auf den Zahn. Das Erlebte dokumentieren sie auf ihrem YouTube-Kanal.
Mit der Bezeichnung "Geisterjäger" können die Vier allerdings nicht viel anfangen, erzählt Michael. Man identifiziere sich selbst als "Interessensgemeinschaft für paranormale Aktivitäten": "Wir vernichten die Geister ja nicht, wie im Film, wir versuchen mit ihnen zu kommunizieren. Dazu verwenden wir verschiedene Geräte, um eine Reaktion hervorzurufen."
Kuscheltier erkennt Berührungen
Skurriles Detail: Neben Kameras und Mikrofonen benützt die Truppe auch einen Teddybären, um mit Geistern zu sprechen (Foto oben). "In dem Kuscheltier ist ein Bewegungsmelder mit vier Sensoren eingebaut. Sobald es angefasst wird, blinkt es." Als Ziel habe man sich bisher neben privaten Wohnungen, in denen es spuken soll, vor allem Orte mit einer interessanten Geschichte ausgesucht. Etwa die Ruine Neu Gleichenberg. "Dort hatten wir Kontakt mit einer Seele, die uns ihren Namen genannt hat – die Recherche hat dann ergeben, dass es sich um eine Frau handelte, die als Hexe verbrannt worden war", behauptet Michael. Als nächstes werde man die Klosterruine in Arnoldstein ins Visier nehmen.
"Leisten keine Überzeugungsarbeit"
Kritische Geister werden bei derartigen Behauptungen eine gehörige Portion Skepsis an den Tag legen. Somit verwundert es nicht, dass die Gruppe für das Übernatürliche regelmäßig mit Kritik konfrontiert ist. "Wir akzeptieren jede Ansichtsweise", so der 48-Jährige, "wir machen auch keine Überzeugungsarbeit. Wenn dich das Paranormale interessiert, dann schau dir unsere Videos an. Wenn nicht, dann lass es."
Ob man es als Mensch, der an das Übernatürliche glaubt, auch mit der Angst zu tun bekommt? "Vieles hört man ja vor Ort gar nicht, sondern erkennt es erst bei der Auswertung des Tonmaterials. Aber manchmal bekommt man das Gefühl, angefasst zu werden. Da wird einem dann schon ein bisschen anders. Wir machen das auch meistens in der Nacht, weil da die Umgebungsgeräusche weniger sind." Furcht verspüre man bei den Exkursionen nicht, schließlich sei man ganz auf die technischen Geräte konzentriert. "Aber höchsten Respekt hat man schon."