In Westernfilm-Klassikern wie "Rio Grande" (1950), "Rio Bravo" (1959) und "The Ballad of Gregorio Cortez" (1982), Cowboy-Comics ("Blueberry") und Romanen wird der Grenzfluss, der in Mexiko Río Bravo genannt wird, (zumindest im Titel) beschworen. Heute ist der legendäre Strom vielerorts nur noch ein Bächlein.
Vor allem in dem 300-Kilometer-Abschnitt namens "Forgotten Reach" ist vom insgesamt rund 3.000 Kilometer langen, drittgrößten Fluss der USA noch nur noch ein erbärmliches Rinnsal übrig. John Wayne würde sich im Grab umdrehen.
Die Umwelt-NGO Inside Climate News dokumentierte diesen abgelegenen Flussabschnitt auf einem Überflug. Abgesehen von begrenzten Wassermengen aus Quellen und Bächen, die als Arroyos bekannt sind, gibt es in diesem Abschnitt des Rio Grande kaum Wasser.
Die Wasserarmut liege vor allem daran, dass die örtlichen Stauseen heute die Ströme von Schmelzwasser und Regen, die einst den Fluss prägten, auffangen und dieses Wasser in durstige Städte und ausgedehnte Farmen leiten.
Erschwerend komme hinzu, dass der globale Klimawandel die Temperaturen und die Trockenheit in der Wüste im Südwesten des Landes erhöht, heißt es in dem Bericht.
"Wenn die Dürren schlimmer werden, wird immer weniger Wasser zur Verfügung stehen", fürchtet Wasser-Forscher Sandoval Solis von der University of California, Davies. "Das wird eine Welt voller Leid sein."
„"Wenn die Dürren schlimmer werden, wird immer weniger Wasser zur Verfügung stehen.“Sandoval SolisUniversity of California, Davies
Trotz vieler Rückschläge glaubt Solis daran, dass der austrocknende Rio Grande wieder Wasser führen kann. Selbst angesichts des Klimawandels ist der Forscher der Meinung, dass es nicht zu spät sei, einige dieser Veränderungen "rückgängig" zu machen.
Der Blick in die Zukunft ist hoffnungsfroh: "Der Fluss ist sehr nachsichtig", sagte er. "Wenn wir gesehen haben, wie der Fluss in der Regenzeit wieder zum Leben erwacht, war das für mich eine sehr schöne Erfahrung."