Die Forscher des Butantan-Institutes in der brasilianischen Metropole Sao Paulo hantieren mit dem giftigsten Tier von Brasilien: Dem gelben Skorpion.
Der nur wenige Zentimeter große Skorpion ist für mehr als 200.000 Unfälle mit Menschen und sogar mehr als 150 Todesfälle pro Jahr in Brasilien verantwortlich und ist damit weitaus tödlicher als jede Giftschlange in dem südamerikanischen Land. Der Biologe Paulo Goldoni erklärt:
„Der Blutdruck steigt an. Man bekommt Herz- und Lungenprobleme und Männer eine Erektion. Dies kann besonders bei Kindern zum Tod führen“Paulo GoldoniButantan-Institute
Die Skorpione haben sich in den vergangenen Jahren sprunghaft vermehrt, unter anderem aufgrund der immer milderen Winter infolge des Klimawandels. Außerdem macht der Mensch den Tieren den Lebensraum streitig. Forscher Thiago Chiariello erzählt: "Die Städte wachsen immer mehr, was sich schlecht auf die Feinde des Skorpions auswirkt. Viele Vögel, Geckos und auch Frösche und Opossums fressen die Skorpione und halten die Population der Gifttiere in freier Wildbahn in Schach, was in den Städten nicht möglich ist."
„In den Städten hat der Skorpion keine natürlichen Feinde!“Thiago ChiarielloForscher
Die Forscher gewinnen ein Serum aus den Tieren, um Menschen nach einem Stich behandeln zu können. Im vergangenen Jahr erhielten mehr als 10.000 Personen eine Gegengift, doch die Produktion ist sehr aufwändig. "Das Gegengift gewinnen wir aus dem Gift der Tiere. Es wird zunächst Pferden injiziert und das Blut der Pferde wird dann gewaschen, um das Gegengift für den Menschen herstellen zu können", so Goldonie.
Erschwerend gegen den Kampf der Skorpione kommt hinzu, dass in den Städten immer mehr Kakerlaken hausen – die absolute Leibspeise der Stacheligen.