8,60 Euro pro Falschparker

Diese Stadt zahlt Prämie fürs "petzen"

Davon kann "Anzeigenhauptmeister" Niclas nur träumen! In der südschwedischen Stadt Uppsala gibt's für jeden entdeckten Falschparker 8,60 Euro.

Nick Wolfinger
Diese Stadt zahlt Prämie fürs "petzen"
Kaum noch Falschparker in Uppsala
IMAGO/Pond5 Images

Seit Monatsbeginn können die 180.000 Einwohner von Uppsala mit der App "Scout Park" Falschparker melden. Dafür muss man einfach nur ein Foto hochladen. Ein Parkwächter fährt daraufhin zum gemeldeten Ort und überprüft die Angaben - und stellt gegebenenfalls einen Strafzettel aus. Für jede korrekte Meldung gibt's 100 Kronen (umgerechnet 8,60 Euro) von der für die Parkraumbewirtschaftung zuständigen Firma.

Ein völlig neues "Berufsfeld"?

Würde das Modell europaweit Schule machen, könnte das ein völlig neues "Berufsfeld" erschließen. Schon jetzt machen Menschen wie der selbst ernannte "Anzeigenhauptmeister" Niclas Schlagzeilen damit, dass sie für tausende von Anzeigen pro Jahr an Falschparker verantwortlich sind. 4.000 sollen es im Fall von Niclas im Vorjahr deutschlandweit gewesen sein. Gäbe es dort bereits dieses Modell, hätte er letztes Jahr stattliche 34.400 Euro verdient.

Bezahlt wird die Prämie letztlich von den Falschparkern selbst. Die Parkraumbewirtschaftungsfirma, die die "Scout Park"-App nutzt, leitet lediglich einen Anteil der von ihr kassierten Parkstrafen an die User weiter. Der App-Betreiber selbst verdient nur dann eine kleine Provision, wenn eine Meldung zu einem Strafzettel führt.

"Mein Ehrgeiz war es, den einfachsten Zusatzverdienst der Welt zu schaffen, den jeder jederzeit erledigen kann und sofort Geld bekommt", erklärte "Scout Park"-Entwickler Erik Englund in einem Interview mit einem schwedischen Motorsportmagazin. Unbemerktes Falschparken wird damit nahezu unmöglich - und das "verpetzen" zum lukrativen Geschäft.

Auch andere Städte wollen App einführen

Das Modell hat bereits das Interesse von Parkhausbetreibern und anderen Gemeinden geweckt. Bald soll es die App auch in anderen schwedischen Städten geben. Und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Idee auch außerhalb Schwedens Schule macht ...

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NW
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