"Anzeigenhauptmeister"

Schräges Hobby: Deutscher (18) verpetzt Falschparker

Der 18-jährige Niclas Matthei hat ein ungewöhnliches Hobby. Er möchte in jeder deutschen Ortschaft einen Falschparker angezeigt haben. 

Schräges Hobby: Deutscher (18) verpetzt Falschparker
Der 18-jährige Niclas Matthei hat ein ungewöhnliches Hobby.
Spiegel TV/Youtube

Der deutsche Niclas Matthei aus Sachsen Anhalt sorgt mit einem ungewöhnlichen Hobby im Netz für Aufsehen. Der selbsternannte "Anzeigenhauptmeister" macht in Deutschland Jagd auf Falschparker und meldet diese beim Ordnungsamt. Ziel des 18-Jährigen ist es, in jeder Gemeinde Deutschlands einen Falschparker anzuzeigen.

Wie man in einer Reportage von Spiegel TV sehen kann, schreckt der Deutsche dabei nicht einmal vor den eigenen Nachbarn zurück. Auch Personen, die ihm erklären, dass sie nur kurz etwas aus dem Auto laden müssen sind vor dem privaten Ordnungshüter nicht sicher. 

"Leute denken, die können parken, wie sie wollen"

Dem 18-Jährigen sei es wichtig, dass alle Bürger die Straßenverkehrsordnung einhalten, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Gerade am Wochenende will Matthei für Recht und Ordnung sorgen und das Bewusstsein für die Einhaltung der Regeln schärfen.

Auch wenn einige Verstöße niemanden stören würden, verstoßen sie trotzdem gegen das Gesetz und das Geld komme der Stadtkasse zugute: "Mit diesen 15 Euro können sie vielleicht im Rathaus zwei neue Glühbirnen kaufen." Was er tue, schade zwar dem Einzelnen, die Allgemeinheit habe aber einen Nutzen davon.

Wäre der "Anzeigenhauptmeister" gern Polizist?

Generell scheinen ihn Streitigkeiten mit Personen, die er anzeigt, nicht zu stören. In solchen Fällen ruft er gern die Polizei. Sein Outfit – gelbe Leuchtjacke und Leuchthose und ein Schild auf seinem Fahrrad mit der Aufschrift "POLIZFI" – bringt den Journalisten dazu, den 18-Jährigen, der eine Ausbildung im medizinischen Bereich absolviert, zu fragen, ob er denn selbst gern Polizist wäre. Wirklich beantwortet Matthei die Frage nicht, sondern entgegnet nur, dass er den Schriftzug "POLIZFI" benutzen dürfe, da es nicht Polizei sei.

Da stimmt ihm auch ein Streifenpolizist zu, der zu einer Auseinandersetzung zwischen Matthei und einem Falschparkergerufen wird. Das sei noch keine Amtsanmaßung: "Wer da meint, dass das echt ist, da weiß ich auch nicht." Nachdem ihm die Polizei in diesem Punkt den Rücken stärkt, hat er noch einen kleinen Rat für die Streifenpolizisten: "Falls Sie mal auf der Wache Zeit haben, das Kennzeichen würde ich dann mal sauber machen. Also jetzt müssen Sie noch nicht, aber wenn es noch weiter dreckig wird ..."

Wenn man ihn beleidigt, gibts eine Anzeige

In seiner Heimatstadt hat er bereits acht Prozent der Bevölkerung angezeigt, wodurch das Ordnungsamt über 32.000 Euro eingenommen hat. Damit macht er sich wenig Freunde. Regelmäßig wird er bei seiner Tätigkeit beleidigt, doch er lässt sich davon nicht beeindrucken, schließlich weiß er: Auch dafür gibt es eine Anzeige. Noch dazu ist dies weit lukrativer als seine anderen Anzeigen.

Während er an den Anzeigen wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung nichts verdient, bekommt er im Falle von Beleidigungen selbst Geld: "So ungefähr 50 Euro, manchmal sind es auch 100."

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