Die 400-Gramm-Packung "Wiener Würstchen" statt um 3,19 um 6,01 Euro, Maasdamer-Scheiben (Käse) um 4,84 statt um 2,49 Euro und Zukunftsbauer Joghurt um 1,44 Euro statt um 0,99 Euro: Mit saftigen Preiserhöhungen für insgesamt neun beispielhafte Produkte wollte Penny im vergangenen Sommer in Deutschland bei den Konsumenten für mehr Bewusstsein in Bezug auf Klimaschutz beim Einkauf sorgen.
Am Beispiel des Joghurts schlug Penny zum normalen Verkaufspreis von 0,99 Euro noch 0,13 Euro Folgekosten fürs Klima, 0,002 Euro für Wasserverbrauch, 0,19 Euro für Bodenbelastung und 0,11 Euro Folgekosten für die Gesundheit auf - ergibt einen Gesamtpreis von 1,44 Euro. Manche Produkte wurden um bis zu 94 Prozent teurer, dafür waren die Aufschläge für Bio-Produkte geringer. Jetzt wurde über die Aktion Bilanz gezogen.
Der Konzern hat die Aktion wissenschaftlich begleiten lassen und Kunden befragt. Interessant: Von den künstlich verteuerten Produkten wurde mehr verkauft als von Penny erwartet. Allerdings sagten 84 Prozent der Kunden, dass sie das teurere Produkt deshalb gekauft hätten, weil damit eine Spende für einen guten Zweck (Klimaschutz, Bergbauernhöfe) verbunden gewesen sei.
Insgesamt gingen die Verkäufe der Produkte aber zurück, allerdings eben weniger stark als befürchtet.
Penny wertet die Aktion dennoch als Erfolg, weil es gelungen sei, das Thema "Lebensmittelpreise" in den Mittelpunkt zu rücken. An eine Wiederholung sei nicht gedacht: "Mehr können wir unseren Kunden nicht zumuten", wird ein Sprecher des Konzerns in der "Süddeutschen Zeitung" zitiert.