Österreich

Diese Medikamente wurden in der Krise oft gekauft

Heute Redaktion
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Im März stiegen die Kosten für Medikamente stark an. Grund dafür waren wohl Hamsterkäufe und die Erleichterung bei Verschreibungen. Vor allem Medikamente zur Behandlung von chronischen Erkrankungen wurden stark nachgefragt.

Aufgrund der Corona-Krise stiegen die Kosten für Medikamente rasant an. Schon im März 2020 haben sich die Ausgaben der sozialen Krankenversicherung für Heilmittel um rund 25 Prozent erhöht, "Heute" berichtete.

Medikamente für Asthma oder Diabetes stark nachgefragt

Grund dafür dürften wohl die Erleichterung bei der Medikamentenverschreibung, aber auch Hamsterkäufe gewesen sein. Seit Mitte März ist es für Patienten möglich, sich telefonisch beim Arzt Medikamente verschreiben zu lassen.

Wie der Dachverband der Sozialversicherungsträger mitteilt, wurden vor allem vor allem Medikamente zur Behandlung von chronischen Erkrankungen vermehrt nachgefragt.

Dazu zählen etwa Immunsuppressiva zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen oder Medikamente zur Behandlung von chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie beispielsweise die neuen oralen Antikoagulantien oder Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck, Lungenhochdruck oder Herzinsuffizienz.

Ebenfalls wurden Medikamente für die Therapie von chronischen Atemwegserkrankungen, wie Asthma oder Bronchitis und andere Lungenerkrankungen gekauft. Weiters bestand bei Insulinen und Tabletten zur Behandlung von Diabetes eine erhöhte Nachfrage.

Anstieg zwischen zweiter und dritter Märzwoche

Der dynamische Anstieg der Kosten und Verordnungen wurde insbesondere zwischen der zweiten und dritten Märzwoche verzeichnet. Der Peak wurde am Freitag, den 13. März 2020, erreicht. Das war zugleich jener Tag, an dem auch in den Supermärkten viele Hamsterkäufe getätigt wurden.

Teurer werden die Medikamente aber nicht. "Die Mehrkosten sind ausschließlich auf Mengensteigerungen zurückzuführen. Die Preise orientieren sich am Nutzen und Umfeld der Produkte und bleiben von einer Steigerung in der Regel unbeeinflusst", heißt es vom Dachverband der Sozialversicherungsträger.

Aktuell lässt sich auch wieder ein erheblicher Rückgang bemerken. Bei den Beitragseinnahmen gab es bei den Sozialversicherungsträgern aufgrund der drastisch gestiegenen Arbeitslosigkeit sowie den verzugszinsenfreien Stundungen von Beitragszahlungen für Unternehmen im März ein Minus von 887 Millionen Euro. (str)