Oberösterreich
Heimtückische Infektion, jeder Vierte überlebt nicht
Bei einer Blutvergiftung zählt jede Minute. Rund 28.000 Österreicher erkranken jährlich daran. Knapp jeder Vierte überlebt die Infektion nicht.
Eine Blutvergiftung ist eine schwere Allgemeininfektion, die den ganzen Körper betrifft. Über einen Infektionsherd, wie zum Beispiel eine offene Wunde, einen Harnwegsinfekt, aber auch einen entzündeten Zahn gelangen Bakterien, Viren oder auch Pilze ins Blut.
„"Über den Blutkreislauf können diese in alle Organe gelangen. Kann der Körper die Erreger nicht mehr bekämpfen, kommt es zu einer Blutvergiftung, eventuell sogar zu einem Multiorganversagen", so die Intensivmedizinerin Silvia Dobler.“
Die Sepsis ist ein Notfall, bei dem jede Minute zählt. Sie muss so rasch als möglich erkannt werden. "Die rote Linie auf der Haut ist leider nicht immer Anzeichen einer Blutvergiftung. Vielmehr äußert sich diese mit Symptomen wie allgemeinem Schwächegefühl, Fieber, Schüttelfrost, schneller Atmung bzw. hohem Puls und Verwirrtheit", so Thomas Mark.
Zustand von Patienten verschlechtert sich schnell
Mark weiter: "Innerhalb kurzer Zeit kann sich der Zustand von Patientinnen und Patienten dramatisch verschlechtern. Deswegen muss der Erreger so schnell wie möglich gefunden und eine Therapie gestartet werden".
Welt-Sepsis-Tag
Am 13. September findet bereits zum 11. Mal der Welt-Sepsis-Tag statt. Einmal mehr soll bei der Gelegenheit auf die Gefahr der Erkrankung aufmerksam gemacht werden.
Auch das 6. Intensivmedizinische Forum Pyhrn-Eisenwurzen widmete sich kürzlich dem Thema Sepsis. Rund 200 Expertinnen und Experten trafen sich online und im Kulturzentrum Neupernstein, um ihr Wissen rund um die Blutvergiftung zu erweitern.