Coronavirus

Diese Geimpften dürfen das Land nicht verlassen

Tausende Teilnehmer einer Corona-Impfstudie des US-Herstellers Novavax dürfen – obwohl immunisiert – nicht das Land verlassen. Das ist der Grund. 

Jochen Dobnik
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Teilnehmer einer britischen Impfstudie bekommen keinen Impfnachweis. (Symbolfoto)
Teilnehmer einer britischen Impfstudie bekommen keinen Impfnachweis. (Symbolfoto)
Rolf Vennenbernd / dpa / picturedesk.com

In Großbritannien können Tausende Teilnehmer an Corona-Impfstofftests des Herstellers Novavax ihren Impfstatus nicht nachweisen und genießen daher auch keine Freiheiten z.B. bei Reisen. Der Grund: Das Vakzin des US-Konzerns ist bisher noch nicht zugelassen.

Anders als die anderen

NVX-CoV2373, so der klinische Name, ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff – wie die Präparate von Biontech/Pfizer und Moderna – noch ein Vektor-Impfstoff wie der von AstraZeneca: Es handelt sich dabei um einen sogenannten Protein-basierten Totimpfstoff – auch Grippeimpfstoffe zählen zu dieser Gruppe.

Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor aus Mottenzellen hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen. Um eine ausreichende Immunreaktion zu erreichen, müssen auch Wirkverstärker beigesetzt werden. Diese sind Bestandteile des Seifenrindenbaums.

Zuversichtliche Studienergebnisse

Der Impfstoff bietet nach Unternehmensangaben einen hohen Schutz vor Covid-19. Die Wirksamkeit des Impfstoffs NVX-CoV2373, der zweimal gespritzt werden muss, liege nach den Ergebnissen einer Phase-3-Studie bei 90,4 Prozent. Das bedeutet, dass bei den Probanden der geimpften Gruppe rund 90 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe. Der Schutz vor mittelschweren und schweren Erkrankungsverläufen lag demnach sogar bei 100 Prozent.

Ein Novavax-Sprecher sagte, das Unternehmen sei in Gesprächen mit den unterschiedlichen Zulassungsbehörden und erwarte, die Anträge in den kommenden Monaten stellen zu können. Experten rechnen mit einer Zulassung der EMA frühestens per Jahresende 2021.