Coronavirus

Diese Bundesländer haben mehr Impfstoff als Impfwillige

In Salzburg und Kärnten gibt es erstmals mehr Impfstoff als Anmeldungen. In der Steiermark und im Burgenland zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab.
Heute Redaktion
30.06.2021, 06:05

Vor einigen Wochen herrschte in einigen Bundesländern noch ein Kampf um die Impftermine. Nun scheint in manchen Regionen die Zahl an Personen, die sich impfen lassen wollen, zu sinken, obwohl genug Corona-Impfstoff vorhanden ist. In Salzburg und Kärnten gibt es ab dieser Woche erstmals mehr Impfstoff als als Impfanmeldungen. Einige Bundesländer haben nun kreative Kampagnen gestartet, um die Leute zum Impfen zu motivieren.

"Impfpartys" in Wien

In Wien richten sich Werbemaßnahmen vor allem an junge Leute. Am vergangenen Wochenende fanden die ersten "Impfpartys" im Austria Center statt. Am Weg zur Impfung gab es Livemusik. Geimpft wurden die 18- bis 30-Jährigen mit Johnson&Johnson. Am kommenden Wochenende steigt die nächste "Impfparty", berichtet die APA.

Auch für das Personal der Wiener Nachgastronomie wurden 10.000 Impftermine freigeschaltet. Laut dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker seien die Termine gut gebucht.

Social-Media-Kampagne in NÖ

In Niederösterreich sind Termine bereits seit 10. Mai für alle freigeschaltet. Aktuell seien 65,5 Prozent der Bevölkerung ab zwölf Jahren mit mindestens einer Dosis geimpft. Auch in diesem Bundesland will man vor allem die jüngeren Menschen ansprechen.

"Deswegen setzen wir nun auch ganz gezielt auf Social-Media-Informationen und Spots. Aus Schimpfern sollen Impfer und aus Influencern sollen Impfluencer werden. Auf Plattformen wie Youtube, Instagram, Spotify und Facebook werden Einblicke in die Impfzentren gegeben, Informationen zur Impfung kurz und prägnant aufbereitet und Clips und Sujets mit Augenzwinkern präsentiert, die direkt zur Impfanmeldung führen", erklären Landeshauptmannstellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

In Oberösterreich sind bis Ende Juli noch 88.000 Termine für eine Erstimpfung unbesetzt. Proaktiv nach Impfwilligen gesucht wird derzeit vom Land aber nicht.

Erstmals seit Beginn werden diese Woche im Bundesland Salzburg nicht alle vorhandenen Dosen gespritzt werden können, weil es zu wenige Anmeldungen gibt. Das Land wird deshalb neben der Werbung des Bundes auch eine eigene Werbekampagne starten, mit der vor allem Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie andere Jugendliche angesprochen werden sollen, hieß es am Dienstag aus dem Büro von Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP).

Das Land Tirol erklärte auf APA-Anfrage, dass es mittlerweile ausreichend Impfstoff im Bundesland gebe. Und rührte ordentlich die Werbetrommel für den 4. Juli – jenen Tag, an dem allen impfbereiten Tirolerinnen und Tirolern ohne Voranmeldung oder Vormerkung eine Erstimpfung angeboten werde. 

Steiermark hat 70.000 Dosen AstraZeneca übrig

Auch in der Steiermark fehlen Anmeldungen. Man habe in den kommenden Wochen zusätzliche 70.000 Dosen vom Vakzin AstraZeneca, die noch nicht vergeben sind. 35.000 Menschen können damit noch voll immunisiert werden.

In Kärnten ist seit dieser Woche erstmals mehr Impfstoff vorhanden, als es Anmeldungen gibt. Alle, die bis vergangene Woche auf der Impfplattform des Landes angemeldet waren, haben einen ersten Termin bekommen. Von Donnerstag bis Montag sind 800 neue Anmeldungen hinzugekommen, sagte Gerd Kurath.

Das Burgenland hat in der Vorwoche eine Social-Media-Kampagne gestartet, um verstärkt Jugendliche zu erreichen. Rund 1.000 Personen hätten sich diesbezüglich neu vorgemerkt.

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