Politik

Diese Bundesländer haben den größten Lehrermangel

Der Schulbeginn rückt immer näher und in Österreich sind noch viele Lehrerstellen offen. Der Bildungsminister sieht jedoch keinen Grund zur Aufregung.

Lucas Ammann
Trotz Lehrermangel ist Bildungsminister Martin Polaschek "guten Mutes" für den Schulstart.
Trotz Lehrermangel ist Bildungsminister Martin Polaschek "guten Mutes" für den Schulstart.
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

"Wir rechnen aus heutiger Sicht damit, dass wir Klassen im September gar nicht besetzen können", sagte Lehrergewerkschafter Paul Kimberger noch vor wenigen Tagen. Doch wird es im Herbst wirklich zu wenige Lehrer in Österreich geben? Nein, versichert Bildungsminister Martin Polaschek  nun in einer Pressekonferenz.

Rund 200 Lehrer fehlen

"Wir werden jede Unterrichtsstunde halten können", behauptet der Minister heute. Das liege nicht zuletzt an der Quereinsteiger-Initiative "Klasse Job", die das Bildungsministerium wegen des Lehrermangels gestartet hatte. Die meisten Bewerber auf die Aktion gibt es Stand heute in Wien (228), gefolgt von der Steiermark (135) und Niederösterreich (115). Insgesamt haben sich rund 600 Quereinsteiger mit facheinschlägiger Erfahrung für eine Lehrerstelle beworben und wurden bereits zertifiziert. 

Trotzdem werden nach wie vor Lehrer gesucht. Derzeit sind noch 212 Voll- oder Teilzeitstellen in ganz Österreich unbesetzt. Das wären aber deutlich weniger als im Vorjahr, betont der Bildungsminister. 

So sieht es in den Bundesländern aus

Am meisten offene Lehrerstellen gibt es noch in Oberösterreich (83), in Wien (60) sowie in Salzburg (55). In Vorarlberg fehlen derzeit noch 14 Pädagogen. Aus den restlichen fünf Bundesländern habe man die Rückmeldung, dass alle Stellen für das kommende Schuljahr besetzt werden können, heißt es vom Bildungsminister. 

Um alle Stunden halten zu können, müssen die Lehrer aber Überstunden leisten, auch Lehramtsstudenten werden wohl wieder eingesetzt. Vereinzelt wird es auch zum Einsatz von pensioniertem Lehrpersonal kommen.

Kritik von Gewerkschaft und Opposition

Genau das kritisiert wiederum die Gewerkschaft. Sie fordert eine Entlastung von administrativen Aufgaben. Wenn dies nicht geschehe, könne man sich auch "gewerkschaftliche Maßnahmen" vorstellen, wie die Zeit im Bild berichtet. 

Kritik kommt auch von der Opposition. SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler nennt Polaschek einen "Mangelminister" und bezeichnet die Aktion "Klasse Job" als "Werbekampagne", bei der "600.000 Euro ohne Ausschreibung an eine ÖVP-nahe Marketingagentur geflossen" seien. FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl bezeichnete es bereits gestern in einer Aussendung als "untragbar", dass "wieder Studenten ohne abgeschlossenes Studium in die Schulklassen" geschickt werden würden. 

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