Oberösterreich
Diese Bevölkerungsgruppe erhält jetzt 160 Euro mehr
Viele Menschen haben tagtäglich extrem mit der Teuerung zu kämpfen. Hunderte Menschen in OÖ bekommen jetzt monatlich 160 Euro mehr.
Menschen mit Beeinträchtigung in Oberösterreich werden finanziell stärker unterstützt: In Zukunft müssen sich Sozialhilfe-Bezieher – die ihre Einkünfte ("Taschengeld") aus einer geschützten Arbeit oder fähigkeitsorientierten Aktivität beziehen – nicht mehr vollständig auf die Sozialhilfe anrechnen lassen. Es bleibt ihnen somit ein monatlicher Freibetrag von bis zu 160 Euro.
Seit 1. Juli ist die entsprechende Verordnung rechtlich gültig, rund 400 Personen sind davon betroffen. Der Freibetrag beträgt 15 Prozent des Netto-Ausgleichszulagen-Richtsatzes. Dabei handelt es sich um die aktuelle Höhe der Sozialhilfe, wenn sie voll ausbezahlt wird.
In OÖ war dieser Freibetrag bereites im Vorgängermodell der Sozialhilfe enthalten, der aber bei der bundesweiten Vereinheitlichung nicht mehr berücksichtigt wurde.
"Oberösterreich ist ein starkes Bundesland, sowohl wirtschaftlich als auch sozial", erklärt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Daraus ergebe sich eine doppelte Verantwortung für jene, die eine besonders Unterstützung brauchen.
Arbeit und Leistung würden anerkannt und wertgeschätzt, es spiele keine Rolle, ob es dabei um Menschen mit oder ohne Beeinträchtigungen geht. "Mit dieser Verbesserung stellen wir eine Ungerechtigkeit im Bereich der Sozialhilfe ab", so Stelzer.
"Wir nehmen in OÖ unsere Verantwortung für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung wahr", betont Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Mit dieser Maßnahme werde ein weiteres Zeichen gesetzt, dass sie aktiv in den Arbeitsmarkt integriert werden.
Bereits mit der Novelle des Sozialhilfe-Ausführungsgesetzes (SOHAG) wurden mit Jahreswechsel Verbesserungen für bestimmte Gruppen umgesetzt: Bewohner von Frauenhäusern oder Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen erhalten in Zukunft den vollen Sozialhilfe-Richtsatz.
Familie braucht 4.000 Euro pro Monat
Die Schuldnerberatung OÖ ließ kürzlich aufhorchen: Wegen der hohen Lebenshaltungskosten ist jeder Fünfte im Bundesland laut Schuldnerberatung inzwischen armutsgefährdet.
So muss eine Familie mit zwei Kindern (7 und 14) mittlerweile wegen der Inflation 300 Euro mehr im Monat ausgeben. Für ihr Leben braucht sie inzwischen tatsächlich mehr als 4.000 Euro.