Im Gasthaus "zur Elisabeth" in Wien-Margareten wurde am Wochenende noch gelacht, gegessen und gefeiert – ein großes Familienfest der FPÖ hatte zahlreiche Besucher angelockt. Nur einen Tag später dann der Schock: Unbekannte Diebe klauten in der Nacht auf Montag rund 20 Tische und mehrere Heurigenbänke.
Der Schaden soll laut FPÖ bei etwa 5.000 Euro liegen. Die Betreiber des Lokals sind fassungslos, auch weil es sich nicht um den ersten Vorfall dieser Art handelt. FPÖ-Politiker sprechen von einem gezielten Angriff – und erheben schwere Vorwürfe.
Michael Stumpf, Landesparteisekretär der FPÖ-Wien, geht von einer geplanten Tat aus: "Der gezielte Diebstahl dieser Gegenstände lässt auf eine bewusst geplante Aktion schließen." Dass das Lokal kurz zuvor für eine FPÖ-Veranstaltung genutzt wurde, sei kein Zufall.
Die Partei sieht darin eine neue Eskalationsstufe im Umgang mit politischen Gegnern. Schon in der Vergangenheit war das Gasthaus Zielscheibe – etwa durch Schmierereien mit linksextremen Parolen. Jetzt seien offenbar auch physische Angriffe auf Inventar nicht mehr tabu.
Roland Guggenberger, FPÖ-Bezirksparteiobmann in Margareten, verweist auf eine "beunruhigende Serie": "Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Lokal attackiert wird." Bereits mehrmals sei es zu Sachbeschädigungen gekommen – immer mit politischem Hintergrund.
"Wer versucht, Wirte unter Druck zu setzen, um Veranstaltungen zu verhindern, gefährdet die demokratische Kultur in unserem Land", so Guggenberger weiter. Die FPÖ ortet systematischen Einschüchterungsversuch – gegen Veranstalter, aber letztlich auch gegen Wähler.
Die Polizei wurde verständigt, eine Anzeige gegen unbekannt liegt vor. Nun wird geprüft, ob Kameras in der Umgebung Hinweise auf die Täter liefern können.
Zeugen werden dringend gesucht. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen – auch die FPÖ-Wien bietet unter roland.guggenberger@fpoe.at eine Kontaktmöglichkeit für sachdienliche Informationen an.
Für Stumpf ist der Fall symptomatisch: "Die Hemmschwelle für Kriminalität sinkt dramatisch." Ob Einbruch, Diebstahl oder Vandalismus – in Wien sei niemand mehr sicher, wenn man wegsieht und nicht entschlossen handle.
Er fordert eine umfassende Sicherheitsoffensive für die Hauptstadt. Mehr Präsenz der Polizei, konsequentere Strafen und mehr Schutz für Menschen, die Räume für politische Meinungsfreiheit bieten.
Der Diebstahl reiht sich ein in eine Serie von Attacken auf FPÖ-nahe Infrastruktur. In mehreren Bezirken Wiens wurden zuletzt Wahlplakate zerstört, beschmiert oder abgerissen. Auch in Margareten war der SPÖ-Kandidat Christoph Lipinski immer wieder Opfer von Vandalen.
Die FPÖ spricht von gezielten Angriffen auf ihre Präsenz im öffentlichen Raum. Auch andere Parteien berichten immer wieder von Vandalismus – die politische Debatte wird zunehmend auf der Straße ausgetragen.