Judith Pühringer im Öffi-Talk

Arbeitslose sollen Hausbesorger im Gemeindebau werden

Beim "Öffi-Talk" sind die Spitzenkandidaten für die Wien-Wahl am 27. April am Zug. Grünen-Chefin Judith Pühringer wählte ihre Stammlinie, den 2er.
Claus Kramsl
14.04.2025, 08:30

Nach 15 Jahren bei NGOs und der Arbeit mit Langzeitsarbeitslosen führte der Wunsch, "selbst zu gestalten und umzusetzen", Judith Pühringer in die Politik und an die Spitze der Wiener Grünen.

Von Dornbach bis zum Rathaus plauderte sie mit "Heute" über:

➤Politikerin sein "Natürlich gibt es auch zache und anstrengende Zeiten. Aber bereut hab’ ich’s nie."

„Da gibt es manchmal kuriose Begebenheiten“
Judith Pühringerüber Öffi-Fahrten

Bim-Linie 2 "Sie fährt bei meiner Hood vorbei, ich nutze sie sehr oft, ärgere mich aber auch immer wieder über die Taktungen. Ich finde: Der 2er, der ja ganz Wien verbindet, fährt viel zu selten." Bei der Fahrt schaut sie gerne "durch die großen Fenster", oder beobachtet und belauscht die anderen Fahrgäste. "Da gibt es manchmal kuriose Begebenheiten."

"Hier riechts immer gut nach Kakao und Nüssen!", freut sich die Grünen-Chefin, als der 2er bei der Manner-Fabrik vorbeifährt.
Helmut Graf

Pühringer: "Ich mag die U6!"

Öffis "Die Wiener lieben die Bim, ich liebe die Bim. Man sieht etwas von der Stadt, fährt in einem angenehmen Tempo und ist mit grüner, günstiger Energie unterwegs." Pühringer verweist auf die grünen Bim-Ausbaupläne: 17 neue Linien und neun Streckenverlängerungen, die zum Teil bis NÖ führen sollen. Kosten: rund 2 Milliarden Euro. Angst habe sie keine in den Öffis. "Ich habe die U6 lange für meinen Arbeitsweg benutzt und mich dabei immer sehr, sehr sicher gefühlt. Ich mag die U6!"

Der ganze Öffi-Talk mit Judith Pühringer im Video

Privates Sie ist eine "Sommer-Schönwetter-Radfahrerin", habe weder Auto noch Führerschein. Ein E-Bike hat Pühringer "noch" nicht. Die Klimaanlage in ihrer Wohnung schalte sie "nie ein". Leseempfehlung? "Wackelkontakt" von Wolf Haas: "Großartig!". Einen Fernseher hat sie nicht, Serien ("White Lotus") schaut sie am Laptop, kommt aber "viel zu selten" dazu. Musik ist der Grünen-Chefin "sehr wichtig", Tocotronic und Nick Cave sind ihre Favoriten. Ihre Tochter (11) steht auf Josh – "den finde ich auch cool".

Als wir bei der Manner-Fabrik vorbeifahren, schwärmt Pühringer: "Es gibt hier zwei Gerüche: Schokolade von Manner und Hopfen von Ottakringer. Das liebe ich so sehr an Hernals und Ottakring." Urlaubspläne? "Ich bin ein Sommermensch und liebe Italien." Ein paar Tage Triest ("eine wunderschöne Stadt") seien fix.

„Die Pläne der ÖVP sind absurd und zeigen, wie betonverliebt diese Partei ist“
Judith Pühringerzu Gürtel-Überplattungen

Gürtel-Umgestaltung Die Überplattungspläne der ÖVP seien "absurd und zeigen, wie betonverliebt diese Partei ist". Sie wolle entsiegeln, begrünen, die Bim-Linie 8 reaktivieren ("das wäre auch gut für die Lokale"), Verkehrsberuhigung sowie einen sicheren Radweg. Im ersten Schritt koste das eine Fahrspur pro Richtung.

Mehr grüne Energie für Gemeindbauten

Gemeindebau Die Grünen-Chefin fordert mehr Photovoltaik und Wärmepumpen, "damit die Menschen nicht nur günstige Mieten, sondern auch günstige Energie haben". Weiters sollen Gemeindebauten für alle Studenten geöffnet, Langzeitsarbeitslose als Hausbesorger eingestellt werden. In Hamburg würde das sehr gut funktionieren, so Pühringer.

Drogenproblem an U6 "Suchtkranke brauchen unsere Unterstützung", so Pühringer. Sie will mehr Sozialarbeit sowie Beratungsangebote auch weiter weg von der U6. Es brauche mehr Räume, an denen sich Suchtkranke aufhalten können.

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