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Zahl 0,000.000.000.000.000.001 brachte den Nobelpreis

0,000.000.000.000.000.001 Sekunden sind eine Attosekunde. Dafür bekam Ferenc Krausz jetzt den Nobelpreis. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

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Ferenc Krausz wurde mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Ferenc Krausz wurde mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
MARTIN HÖRMANDINGER / APA / picturedesk.com

2022 ging der begehrte Physiknobelpreis an den österreichischen Quantenforscher Anton Zeilinger. Nur ein Jahr später gelang dieses Kunststück jetzt erneut einem Österreicher. Der in München arbeitende österreichisch-ungarische Teilchenforscher Ferenc Krausz wurde am Dienstag als diesjähriger Preisträger bekannt gegeben. Die Auszeichnung teilt er sich mit Pierre Agostini von der Universität Marseille (Frankreich) und Anne L'Huiller von der Universität Lund (Schweden) für Errungenschaften in der Attosekundenphysik. Sie beschäftigt sich mit Prozessen, die so schnell ablaufen, dass sie für das bloße Auge nicht sichtbar sind.

Ein Milliardstel einer Milliardstel Sekunde

Mithilfe von ultrakurzen Laserblitzen kann die Position von Elektronen in einem Atom ermittelt werden. Vergleichbar mit der Belichtungszeit in der Fotografie: Je schneller eine Bewegung, desto kürzer muss die Belichtungszeit eingestellt werden.

Weil sich Elektronen in Atomen aber so unfassbar und unglaublich schnell bewegen, braucht es eine unvorstellbar kurze Belichtungszeit, um ihre Position zu bestimmen – die so genannte Attosekunde. Sie ist ein Milliardstel einer Milliardstel Sekunde. Teilt man eine Sekunde durch 1.000, erhält man eine Millisekunde. Wiederholt man das weitere fünf Mal, kommt man auf eine Attosekunde. Das Verhältnis der Attosekunde zu einer Sekunde, also etwa der Dauer eines menschlichen Herzschlags, ist wie das Verhältnis eine Sekunde im Vergleich zum Alter des Universums.