Herbert Kickl zum FPÖ-Triumph

"Die Wähler haben ein Machtwort gesprochen"

Es ist das historisch beste Ergebnis, das die FPÖ bei Nationalratswahlen je erreicht hat. Geführt hat die Blauen dorthin Herbert Kickl.

Newsdesk Heute
"Die Wähler haben ein Machtwort gesprochen"
Kickl, Nehammer bei der ORF-Elefantenrunde nach der Wahl.
Helmut Graf

Der große Wahlsieger, FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl, bedankte sich in seiner ersten Reaktion "ganz, ganz herzlich bei den Wählerinnen und Wählern" für deren Optimismus, ihre Zuversicht und den Mut, die FPÖ zu diesem historische Erfolg geführt zu haben.

Wahlen sind das Herzstück einer Demokratie.
Herbert Kickl
FPÖ-Bundesparteiobmann

Warum keine der anderen Parteien mit ihm koalieren wolle, müsse man diese fragen, so Kickl: "Wahlen sind das Herzstück der Demokratie. Es geht darum, festzustellen, wer die meisten Stimmen hat und nicht, wer die schönsten hat." Der Wähler habe jedenfalls ein "Machtwort gesprochen", dass es so nicht weitergehen kann.

"Bereit, eine Regierung zu führen"

In Sachen Regierungsbeteiligung blieb der FPÖ-Chef dabei: "Wir haben immer gesagt, wir sind bereit, eine Regierung zu führen." Ob er auch erwartet, dass ihn der Bundespräsident mit der Regierungsbildung beauftragen wird, beantwortete Kickl vorsichtig: Es stehe noch nicht einmal das Endergebnis fest.

Es sei bei solchen Entscheidungen gut, ein bis zwei Mal drüber zu schlafen und "nachzudenken, ob die Strategie der anderen immer die richtige war". Das sei eine "Empfehlung" von ihm an die anderen Parteien, so Kickl. "Die kostet auch nichts." Immerhin würden historisch schlechte Ergebnisse (bei ÖVP und SPÖ, Anm.) nicht dafür sprechen.

Auch der Bundespräsident werde wahrscheinlich darüber nachdenken, wie er das Ergebnis zu interpretieren habe. Wenn Alexander Van der Bellen die "Schönheit der Verfassung" tatsächlich etwas bedeute, müsse er einsehen, dass die Verfassung auf dem Prinzip der Stärke der Parteien aufbaue.

Historischer FPÖ-Sieg bei der Wahl  – so jubeln die Blauen

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    Christan Hafenecker mit der Faust: Bei der Verkündung der ersten Hochrechnung brach Jubel aus.
    Christan Hafenecker mit der Faust: Bei der Verkündung der ersten Hochrechnung brach Jubel aus.
    Denise Auer

    "Abwahl kassiert": Kickl-Attacke auf Nehammer

    Kritik übte Kickl an ÖVP-Chef Karl Nehammer: Der habe eine "Abwahl als Bundeskanzler kassiert". Daher sei es nicht angebracht, dieses Ergebnis als Bestätigung für sich zu sehen. Es brauche eine "Rückankoppelung an die Bedürfnisse und Interessen der Bevölkerung". Diese Lektion hätten die anderen Parteien noch nicht gelernt. Der Begriff "Einheitspartei" für die anderen sei keine Beschimpfung, sondern eine "Zustandsbeschreibung": "In vielen wesentlichen Weichenstellungen sind die Parteien gemeinsam vorgegangen." Dafür hätten sie jetzt vom Wähler eine "besondere Belohnung" bekommen.

    Dass niemand mit der FPÖ unter ihm über eine Koalition sprechen will, lässt den Wahlsieger kalt. Die anderen Parteien müssten sich die Frage gefallen lassen, wie sie es mit der Demokratie halten. "Ich gehe davon aus, dass da noch Bewegung in die Sache kommen wird. Unsere Hand ist ausgestreckt." Seinen Ausschluss durch die anderen Parteien kritisierte er scharf: "Ich stehe hier als Botschafter für ganz, ganz vielen Menschen. Und Sie richten den Menschen aus, dass sie Wähler zweiter Klasse sind."

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      <strong>29.09.2024: Thriller! Das bringt uns die Nationalratswahl 2024.</strong> Sebastian Kurz färbte das Land 2019 türkis. <a data-li-document-ref="120061617" href="https://www.heute.at/s/thriller-das-bringt-uns-die-nationalratswahl-2024-120061617">Nun gehen fünf Jahre später ÖVP-Kanzler Karl Nehammer und FPÖ-Chef Herbert Kickl in den Kanzler-Infight.</a>
      29.09.2024: Thriller! Das bringt uns die Nationalratswahl 2024. Sebastian Kurz färbte das Land 2019 türkis. Nun gehen fünf Jahre später ÖVP-Kanzler Karl Nehammer und FPÖ-Chef Herbert Kickl in den Kanzler-Infight.
      Sabine Hertel, Denise Auer

      Auf den Punkt gebracht

      • Herbert Kickl, der FPÖ-Bundesparteichef, feierte den historischen Wahlerfolg seiner Partei bei den Nationalratswahlen und bedankte sich bei den Wählern für deren Unterstützung
      • Trotz der Ablehnung einer Koalition durch andere Parteien bleibt Kickl optimistisch und kritisiert deren Haltung zur Demokratie, während er betont, dass die FPÖ bereit sei, eine Regierung zu führen
      red
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