Österreich
Die Rückkehr der Zugvögel nach Wien
Die Stadt Wien bittet die Bevölkerung um Unterstützung bei der Zählung der Mauersegler.
Die Mauersegler sind in Wien Vorboten des Sommers und besonders im späten Frühling gut zu beobachten. Die Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22 hat in den letzten beiden Jahren begonnen, mit Unterstützung der Bevölkerung die Wiener Mauerseglerbrutplätze zu erheben. Bisher wurden rund 1.600 Brutpaare in Wien nachgewiesen. Die Zählung soll auch im heurigen Jahr fortgeführt werden. Die Stadt Wien freut sich über Beobachtungen, die sie online einreichen können. Die Veranstaltung "Flugkünstler der Großstadt" informiert am 25. Mai über die Vögel der Stadt. Diese wird von der MA 22 in Kooperation mit Birdlife Österreich durchgeführt. Neben Vorträgen und Infoständen werden auch Exkursionen nach Floridsdorf, in den Wasserpark, in die Wiener Innenstadt oder auf den Zentralfriedhof angeboten.
Schwalben schon in Wien angekommen
Zahlreiche Vogelarten, vor allem jene, die fast ausschließlich Insekten auf ihrem Speiseplan haben, ziehen über die Wintermonate in wärmere Gefilde. Wenn der Frühling kommt, kehren sie wieder zurück und machen sich auf die Suche nach einem geeigneten Nistplatz, um für Nachwuchs zu sorgen. Mönchsgrasmücke und Hausrotschwanz bringen nun wieder Leben in die Parks und Gärten der Stadt, und die ersten Mehlschwalben haben Wien inzwischen auch schon erreicht.
Foto: MA 22
Es zwitschert auf allen Ebenen
Viele Vogelarten, vor allem Körner-, Weichfutter- und Allesfresser haben den Winter in der Stadt verbracht. Nun erwachen auch bei Grünfink, Stieglitz, Sperling und Meise die Frühlingsgefühle und schon frühmorgens ertönen die ersten gezwitscherten Weisen. Die Meisen und Amseln pfeifen aus den Bäumen, die Spatzen vom Dach und aus den Sträuchern – was gibt es morgens Schöneres, als von Vogelgesang geweckt oder auf dem Arbeitsweg begleitet zu werden!
Haben sich die Männchen mit Gesang und Gefieder erfolgreich von ihrer schönsten Seite gezeigt, kann der Nestbau beginnen. Hausrotschwänze bevorzugen Nischen und andere geschützte Bereiche an Gebäuden und können in vielen Wiener Innenhöfen beobachtet werden. Mehlschwalben kehren immer wieder an ihre angestammten Brutplätze zurück und freuen sich, wenn die Nester aus Lehmkügelchen noch vorhanden sind. Mauersegler und Haussperlinge schlüpfen in Gebäudenischen und Hohlräume, um ihre Jungen großzuziehen.
Foto: MA 22
Von Nestlingen und Ästlingen
Sind die Jungvögel geschlüpft, werden die zunächst noch federlosen und blinden „Nestlinge" von den Eltern mit Nahrung versorgt. Rasch entwickeln die Winzlinge Federn und üben sich in ersten Flugversuchen. Nur Mauersegler verharren in ihren Bruthöhlen, bis sie vollständig flugfähig sind. Auch wenn Jungvögel öfters längere Zeit auf dem Boden herumhüpfen, brauchen sie keine Hilfe, die Eltern haben sie immer im Blick. Von einer gefährlichen Stelle, z. B. von einer Straße, können sie an einen sicheren, jedoch möglichst nahen Ort gesetzt werden, so werden die Eltern sie wiederfinden. Grundsätzlich sollten aber weder Jungvögel noch andere junge Wildtiere mitgenommen oder gestreichelt werden: Bei manchen Tierarten, z. B. bei Rehen, kann das dazu führen, dass sie von ihren Eltern aufgrund des menschlichen Geruchs verstoßen werden.
Gebäudebrüter sind besonders geschützt
Mauersegler sind in Wien vor allem im dicht bebauten Gebiet und bei Altbauten mit Stuckaturen zu finden. Die älteren Häuser bieten oft noch geeignete Schlupfwinkel für Mauerseglerbrutplätze. Bei Sanierungen können diese z.B. durch hohle Gipskonsolen, das sogenannte Wiener Modell, problemlos erhalten werden. Befinden sich gebäudebrütende Arten wie Mauersegler, Schwalben, Turmfalken oder Dohlen an einem zu sanierenden Gebäude, sind derartige Schutzmaßnahmen auch gesetzlich vorgeschrieben. Die Wiener Umweltschutzabteilung informiert Sie gerne!
(no)