Früher war mehr Lametta!

Die Ampel gibt zu Weihnachten kaum Hoffnung, aber ...

... am Heiligen Abend macht sich auch das unbezwingbare Gefühl der Zuversicht breit. Warum alles doch weniger schlimm als befürchtet werden könnte.

Clemens Oistric
Die Ampel gibt zu Weihnachten kaum Hoffnung, aber ...
Die Parteichefs Karl Nehammer, Andreas Babler (l.), Beate Meinl-Reisinger
Helmut Graf

Nein, es ist heuer kein Weihnachten wie damals. Damals, als die Jobs sicher, der Wohlstand jedes Jahr größer und unsere Regierungen stabil waren, war mehr Lametta.

Die strauchelnde Wirtschaft macht Sorgen. Viele haben durch Pleiten ihrer Unternehmen völlig unverschuldet die Arbeit verloren – wenige Tage vor dem Heiligen Abend. Nicht nur bei ihnen fällt das Fest heuer mager aus. Die Nachwirkungen einer nie dagewesen Teuerung lassen den Alltag vieler Familien zum Existenzkampf werden. Monat für Monat.

Das Land ist gut, weil die Menschen gut sind

Unter dem Christbaum liegt auch keine neue Regierung. Welch verheerendes Bild haben unsere Politiker in den letzten Monaten abgegeben. Mit ihren ewigen Streits erwecken sie den Eindruck, dass sie den Ernst der Lage noch immer nicht erkannt haben, sich nur ins nächste Amt flüchten wollen. Gutes Gehalt, Chauffeur – weiter geht’s.

Aber geht's einfach so weiter, trotz eingetrübter Stimmung im Land? Jetzt einmal Weihnachten. Ein guter Moment, innezuhalten. Für Politiker, aber auch uns Journalisten. Ist alles schlecht? Nein, gewiss nicht. Das Land ist gut, weil die Menschen, die es am Laufen halten, gut sind.

Diese Teams von ÖVP, SPÖ und Neos verhandeln die Ampel

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    Großes Medieninteresse: Kanzler Karl Nehammer und das ÖVP-Verhandlerteam.
    Großes Medieninteresse: Kanzler Karl Nehammer und das ÖVP-Verhandlerteam.
    Helmut Graf

    Weihnachten ist immer auch ein Gefühl. Nachhausekommen, der Duft der Bienenwachskerzen, "Stille Nacht" in der Christmette, Helene Fischer und Flori im TV. Und das unbesiegbare Gefühl der Zuversicht. Nichts ist zu Weihnachten größer als die Hoffnung. Darauf, dass es schon nicht so schlimm werden wird.

    Die Ampel-Verhandler vermitteln derzeit zwar kaum Hoffnung, aber ...

    • Vielleicht schafft Karl Nehammer mit einem entschlossenen Konjunkturpaket tatsächlich das "Comeback für Österreich". Heißt: Re-Start für unsere Wirtschaft, neue Jobs und endlich niedrigere Steuern für alle, die aufstehen und arbeiten gehen.
    • Vielleicht schafft es Andreas Babler, dass unser Leben wieder leistbarer und am Ende des Geldes nicht noch bedrückend viel Monat übrig ist. Heißt: Preise im Supermarkt, Mieten runter. Und: Wer, wenn nicht die SPÖ, sollte sich dafür ins Zeug legen, dass wir bei Arztterminen nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag vertröstet werden?
    • Vielleicht schafft es Beate Meinl-Reisinger, Mutmacherin für die unambitionierten Altparteien zu werden, die wie das Kaninchen vor der Schlange Herbert Kickl stehen. Heißt: Bürokratie-Ungetüm Österreich zähmen und endlich eine Bildungsreform anpacken. Kein Thema darf größer sein, als dass unsere Kinder in den Schulen alle Chancen vorfinden. Viel zu lange schon entlädt sich in den Klassen, in denen teilweise kaum noch Deutsch gesprochen wird, das Dauerthema Migration.

    Dann macht den Weg frei!

    Gerade zu Weihnachten darf man große Wünsche ans Christkind haben. Trotz allem werden viele einen Bundeskanzler bekommen, dessen Partei sie nicht gewählt haben und eine Regierung, die sie nicht wollen. Es mag schmerzlich sein, aber auch das ist Demokratie. Im Hohen Haus kommen mitunter auch unkonventionelle Mehrheiten raus.

    Schafft die schon jetzt zerstrittene Ampel die notwendigen großen Reformen nicht, soll sie den Weg freimachen für Neuwahlen und Politiker, die es besser können. Verlorene Ampel-Jahre wie in Deutschland sind das Letzte, was wir brauchen. Sonst ist nächstes Weihnachten gar kein Lametta in unserem Land mehr übrig …

    Die Bilder des Tages

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      Linz AG / fotokerschi.at

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      Auf den Punkt gebracht

      • Der Kommentar thematisiert die gegenwärtige schwierige wirtschaftliche Lage und die politische Instabilität, die viele Menschen in der Weihnachtszeit belastet.
      • Trotz der Herausforderungen und der düsteren Aussichten betont der "Heute"-Chefredakteur die unerschütterliche Zuversicht und Hoffnung, die Weihnachten mit sich bringt, und fordert politische Veränderungen, um die Situation zu verbessern.
      coi
      Akt.