Große Schau bis zum 5.Mai
Die Albertina feiert jetzt die "Sammlung Verbund"
Vor genau 20 Jahren hat das heimische Energieunternehmen Verbund eine künstlerische Firmensammlung gegründet, deren Highlights jetzt gezeigt werden.
Wenn Energie direkt in die Kunst fließt: Die 2004 gegründete "Sammlung Verbund" umfasst rund 1.000 Werke von zweihundert Künstlern und Künstlerinnen, wobei in der nun feierlich eröffneten Jubiläumsausstellung rund zweihundert dieser Werke in der Propter Homines Halle der Wiener Albertina gezeigt werden.
"Vielleicht mögen sich einige Besucher fragen, warum sich Verbund für eine Kunstsammlung engagiert", meint Vorstandsvorsitzender Michael Strugl und erklärt: "Als Österreichs führendes Energieunternehmen begreifen wir dieses Engagement als Teil unserer Unternehmenskultur und übernehmen damit gesellschaftliche Verantwortung. Die Entscheidung für den Ausbau einer Kunstsammlung bedeutet, einen aktiven Beitrag zur 'Kulturarbeit' zu leisten."
Die "Sammlung Verbund" setzt Kunst aus den 1970ern in Dialog mit aktuellen Werken. Die 1970er sind dabei deswegen so spannend, weil es jene Phase in der Kunstgeschichte war, in der die Malerei nicht mehr die alleinige bedeutende Ausdrucksform in der Kunst war und Körperkunst, Objektkunst und Fotografie immer mehr an Bedeutung gewannen. Es wurde so von vielen Künstlerinnen auch ein neues Bild der Frau erschaffen, in der der weibliche Körper nach Jahrtausenden nicht mehr nur zum Objekt, sondern viel mehr Subjekt und handelnder Akteur wurde.
Warum diese Sammlung viele große Kollektionen in den Schatten stellt:
Die daraus resultierende "Feministische Avantgarde" rund um Künstlerinnen wie Cindy Sherman, Francesca Woodman, Birgit Jürgenssen und Renate Bertlmann zum Kern der neuen Sammlung, für die Gabriele Schor schon seit 2004 als Gründungsdirektorin tätig ist. "Durch ihren unermüdlichen Einsatz für die Feministische Avantgarde ist es ihr gelungen, selbst große Figuren der Gegenwartskunst aus der Sammlung wie Fred Sandback, Jeff Wall und Gordon Matta-Clark in den Schatten zu stellen", streut Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder Schor Rosen.
Den Begriff der "Feministischen Avantgarde" prägte Schor bereits 2007 und schickte die "Sammlung Verbund" ab damals auf eine am Ende über zehnjährige Ausstellungstour, während der die Sammlung auch laufend erweitert wurde. Viele dieser Neuerwerbungen werden bei der neuen Jubiläumsausstellung in der Albertina erstmals in Österreich ausgestellt. "Weiters umfasst sie Werke, die die konzeptuelle, poetische und psychologische 'Wahrnehmung von Räumen und Orten', sowie unseren dritten, neuen Schwerpunkt 'Gender, Identity & Diversity' reflektieren, erklärt Sammlungsdirektorin Schor.
Bisher hat die "Sammlung Verbund" in den letzten 20 Jahren fünfzehn Publikationen veröffentlicht und damit auch wesentlich die Karrieren der darin enthaltenen Künstler gefördert. Die Jubiläumsausstellung "20 Jahre Sammlung Verbund", die am 28. Februar feierlich von Michael Strugl, Gabriele Schor und Klaus-Albrecht Schröder eröffnet wurde und die von Schor persönlich kuratiert wurde, ist ab sofort und bis zum 5. Mai zu sehen.