Flüsse, Bebauung, Grundwasser

Die 5 größten "Umwelt-Baustellen" im Burgenland

Viel Arbeit wartet auf die neue Regierung von Hans Peter Doskozil im Burgenland – vor allem im Bereich Klima und Umwelt, so Naturschützer.
Bernd Watzka
12.02.2025, 13:34

Auf die erste rot-grüne Landesregierung im Burgenland warten jede Menge "Klima-Baustellen", obwohl das Land "insgesamt nicht schlecht aufgestellt ist", lobt die Umweltorganisation Greenpeace auf "Heute"-Anfrage.

"Viel Potenzial" gebe es vor allem bei der Renaturierung von Flüssen (vor allem im Hochwasser-bedrohten Süden des Landes), bei der Einschränkung des Grundwasserverbrauchs im Seewinkel sowie bei der neuen Raumordnung – ein "Freibrief" für Bebauungen, sogar auf "wertvollen Biodiversitätsflächen", kritisiert Greenpeace.

Das sind die 5 größten "Umwelt-Baustellen" im Burgenland

1
Renaturierung von Flüssen
Bei den Überschwemmungen im Juni 2024 wurde "wieder deutlich, warum das Burgenland dringend Gewässer-Renaturierungen" brauche. Vielerorts sind Flüsse und Bächer eingezwängt, Versickerungsflächen fehlen und die Flüsse treten bei Starkregenfällen über die Ufer, was durch die Klimakrise noch häufiger auftreten wird. Hier gebe es – besonders im Südburgenland – "viel Aufholbedarf", gleichzeitig bedeutet dies aber auch viel Potenzial im Hinblick auf die Renaturierungsverordnung.
2
Raumordnungsänderungen
Eine Änderung im burgenländischen Raumordnungsgesetz ermöglicht fortan dem Land Burgenland, Gebäude mit "besonderem öffentlichen Interesse" auch auf ungewidmetem Bauland und sogar auf Biodiversitätsgebieten zu errichten. Zudem entfalle eine "vorausgehende Umweltprüfung für eben diese Projekte", weshalb aus Sicht von Greenpeace "ein solcher Freibrief für Verbauung kritisch einzuordnen" sei.
3
Wasserverbrauch
38 Gemeinden im Burgenland sind bis 2050 einem erhöhten Risiko für Wasserknappheit ausgesetzt. Besonders gefährdet ist der Seewinkel, der bereits jetzt einen hohen Verbrauch der Grundwasserressourcen hat. Größter Treiber des Grundwasserverbrauchs sei die Bewässerung in der Landwirtschaft. Vor allem im Seewinkel und auf der Parndorfer Platte falle "85 Prozent des Grundwasserverbrauchs auf die Landwirtschaft – mit steigender Tendenz", so Greenpeace.
4
Leerstand von Gebäuden
Auch im Burgenland wird viel zu viel Boden verbaut. Während enorme Ressourcen verbraucht werden und fruchtbarste Böden Gebäuden weichen müssen, stehen viele Gebäudeflächen leer. Hier liegt das Burgenland im Mittelfeld: Rund 700.000 Quadratmeter Wohnflächen stehen laut Greenpeace-Berechnungen leer, dies entspreche fünf Prozent aller Wohnflächen.
5
Zweitwohnsitze
Im Burgenland sind 15 Prozent aller Wohnungen Nebenwohnsitze, das ist der unrühmliche Platz eins im Bundesländerranking. Menschen mit Zweitwohnsitzen fahren häufiger zwischen ihren Wohnorten hin und her, was den Verkehr und die damit verbundenen CO2-Emissionen erhöht. Zweitwohnsitze führen zudem zu einem höheren Energieverbrauch, da sie beheizt, gekühlt und beleuchtet werden müssen.
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