Politik

Didi Mateschitz ist tot – so reagiert die Politik

Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Die Politik trauert um den Milliardär und engagierten Sport-Mäzen.

Bestürzt über Didi Mateschitz' Tod: Alexander Van der Bellen, Herbert Kickl, Karl Nehammer, Roland Weißmann
Bestürzt über Didi Mateschitz' Tod: Alexander Van der Bellen, Herbert Kickl, Karl Nehammer, Roland Weißmann
picturedesk.com

Am späten Samstagabend ging eine Schockwelle durch den Red-Bull-Konzern, Österreich und die internationale Sportwelt: Dietrich "Didi" Mateschitz ist nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren verstorben – "Heute" berichtete.

Jetzt nimmt die Welt Abschied von dem österreichischen Milliardär, Energy-Drink-Erfinder, Medienmacher und Sport-Mäzen. Auch die heimische Politik, von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Kanzler Karl Nehammer, FP-Chef Herbert Kickl abwärts kondolieren. Das sind ihre Worte:

Van der Bellen: "Einfach beeindruckend"

Bundespräsident Alexander Van der Bellen: "Dietrich Mateschitz hat von Österreich aus ein weltweit bekanntes und erfolgreiches Unternehmen aufgebaut, mit ihm ist aber auch ein großer Förderer des heimischen Spitzen- und Extremsports von uns gegangen. Mateschitz hat Österreichs Unternehmens- und Sportlandschaft geprägt, wie wenig andere in unserem Land. Sein Lebensweg war für viele Österreicher:innen einfach beeindruckend. In diesen Stunden sind meine Gedanken bei seiner Familie und seinen Freund:innen."

Nehammer: "Für immer in Erinnerung"

Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer: "Mit dem Tod von Didi Mateschitz verliert Österreich nicht nur einen der erfolgreichsten Unternehmer und einen großen Innovatoren, sondern auch einen Menschen, der sich Zeit seines Lebens in höchstem Maße für soziale und gesellschaftliche Zwecke engagiert hat. Er wird uns als einer der wichtigsten und prägendsten österreichischen Unternehmer für immer in Erinnerung bleiben. Meine Gedanken in diesen schweren Stunden sind bei seiner Familie und seinen Freunden. Ruhe in Frieden!"

Rendi-Wagner: "Politische Ansichten nicht geteilt"

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner: "Ich habe seine politischen Ansichten nicht geteilt. Der wirtschaftliche Erfolg von Dietrich Mateschitz und vor allem seine große Unterstützung und Förderung wichtiger medizinischer Forschung in Österreich ist jedoch unbestritten. Meine Anteilnahme gilt seiner Familie."

Kickl: "Österreich hat großen Sohn verloren"

FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl: "Mit Dietrich Mateschitz hat Österreich einen großen Sohn verloren. Als erfolgreicher Unternehmer und Visionär hat er den Wirtschaftsstandort geprägt und mit der Gründung der Red Bull-Gruppe eine beispiellose internationale Erfolgsgeschichte begründet. Auch im Sportbereich – vom Motorsport bis hin zu Extremsportarten – bleiben seine großartigen Leistungen genauso unvergessen, wie sein großes soziales Engagement und sein gewichtiger Beitrag für die Medienvielfalt in Österreich. Ich verneige mich daher in tiefstem Respekt vor seiner Persönlichkeit und seinem vielschichtigen Lebenswerk. Mein Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie und Freunden."

ORF-Chef: "Mit strategischem Genie und Hartnäckigkeit"

Selbst ORF-Generaldirektor Roland Weißmann verneigte sich in seinem Nachruf vor Mateschitz: "Mit Dietrich Mateschitz verliert Österreich auch einen Medienpionier, der mit seinem strategischen Genie und seiner Hartnäckigkeit Servus TV zu einer nicht mehr wegzudenkenden Marke am Medienstandort Österreich gemacht hat. ORF und das Red Bull Media House sind in den vergangenen Jahren zu respektvollen Partnern, etwa bei der Formel 1, bei Europa- und Conference-League, der Fußball-WM 22 und der EURO 24, sowie bei Großereignissen wie dem Stratos-Sprung, geworden – auch und gerade wegen Dietrich Mateschitz‘ persönlichem Engagement. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie."

PULS4-Boss: "Mutiger Gründer"

ProSiebenSat.1 PULS 4 CEO Markus Breitenecker: "Dietrich Mateschitz war ein mutiger Gründer. Er hat mit Red Bull nicht nur ein Milliardenimperium gegründet, sondern ein Produkt geschaffen, das tatsächlich Flügel verliehen hat. Sein Vermögen hat er in Österreich darin investiert, was sinnvoll ist: In Qualitätsmedien. Er hat den österreichischen Medienstandort mit seinen zahlreichen Medienprodukten gestärkt, geprägt und viele Arbeitsplätze im Land geschaffen. Ich danke für eine immer gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe, seine stete Bereitschaft zu guter Kooperation am Medienmarkt, erfolgreiche gemeinsame Projekte sowie inspirierende Gespräche. Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt der Familie. Ich wünsche den Angehörigen und den Kolleg:innen viel Kraft für diese schwere Zeit."

Spielberg-Bürgermeister: "HERZLICHEN DANK FÜR ALLES"

Spielbergs Bürgermeister Manfred Lenger: "Herr Dietrich Mateschitz ist verstorben. Eine Nachricht, die uns traurig und tief betroffen zurücklässt. Mit Dietrich Mateschitz ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer von uns gegangen, sondern auch ein Mensch der seine Wurzeln und seine Heimat nie vergessen hat. Mit seinem Einsatz und Engagement hat er einer ganzen Region wieder Kraft und Zuversicht gegeben. Spielberg, das Murtal und die Steiermark sind durch die internationalen Veranstaltungen am Red Bull Ring weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt geworden. VIELEN HERZLICHEN DANK FÜR ALLES. Im Namen der Stadtgemeinde Spielberg darf ich der gesamten Familie mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Spielberg wird Ihnen immer ein ehrenvolles Andenken bewahren. Ruhen Sie in Frieden."

Salzburger Bürgermeister: Trauer und Dankbarkeit

Salzburgs Bürgermeister Harry Preuner: "Dietrich Mateschitz ist nicht mehr unter uns. Es macht mich traurig, aber es erfüllt mich auch mit großer Dankbarkeit, wenn ich daran denke, was dieser außergewöhnliche Österreicher und in der Stadt Salzburg lebende Mensch für uns und unsere Gesellschaft geleistet hat. So viele Projekte würde es ohne das Engagement und die Initiative von Herrn Mateschitz nicht geben. Danke! Meine Gedanken sind bei der trauernden Familie und den engsten Freunden."

Kurz: "Immer direkt gesagt, was er sich denkt"

Alt-Kanzler Sebastian Kurz: "'Schlechte Manager sind solche, die nur statthalten. Das sind hoch bezahlte Administratoren, die krampfhaft versuchen, das Bestehende zu erhalten, ohne innovative Wege für die Zukunft vorzubereiten.' Didi Mateschitz hat öffentlich nicht viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, Interviews waren selten – aber wenn, waren sie immer pointiert und authentisch. Ich habe die vielen persönlichen Gespräche mit ihm deshalb umso mehr genossen, weil er immer direkt gesagt hat, was er sich denkt. Mit seinem Tod verliert Österreich einen großen Förderer des Sports, einen mutigen Vordenker und einen großartigen Unternehmer, der nicht nur unzählige Arbeitsplätze geschaffen hat, sondern vor allem auch viele mit seinen Visionen inspiriert hat. Mein herzliches Beileid an seine Familie, alle Freunde und Wegbegleiter!"

Didi Mateschitz – sein Leben, seine Erfolge

Dietrich Markward Eberhard Mateschitz wurde 1944 im steirischen Sankt Marein im Mürztal geboren. Die Kindheit war bescheiden, in der Schule war er unauffällig. Nach ersten Erfahrungen als Waschmittelverkäufer und einem abgeschlossenen Wirtschaftsstudium begann er damit, auf asiatische Inspiration an einem Energy Drink zu basteln.

Schon 1975 trank man in Thailand Krating Daeng, "Didi" sicherte sich die Rezeptur, wandelte sie ab, 1987 kam schließlich Red Bull auf den Markt – der erste Energy-Drink im heutigen Sinne. Die Thais halten noch heute 51 Prozent des Unternehmens, wobei Mateschitz das Recht auf Geschäftsführung hat.

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    Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
    Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
    Bild: GEPA-pictures.com, imago sportfotodienst

    Doch die Europäer standen dem neuen Getränk anfangs skeptisch gegenüber. Erst durch revolutionäres Marketing kam der Erfolg: Produktplatzierung in Hollywood-Filmen, lukrative Verträge mit Promi- und Extremsportlern und das "Flügerl" beim Après-Ski verhalfen dem "Gummibären-Saft" zum Durchbruch.

    Reichster Mann Österreichs

    Zur Produktpalette seines Konzerns zählten schließlich auch Extrem-Sport-Events, ein Formel-1-Team oder PR-Stunts wie der Stratosphärensprung von Felix Baumgartner. Kontrovers war selbstverständlich auch die Übernahme des SV Austria Salzburg mit der folgenden Transformation zur "RB-Werkself". Mit Servus-TV war auch der publizistische Einfluss von Mateschitz nicht zu vernachlässigen.

    In seinem 78-jährigen Leben brachte es Mateschitz durch unternehmerisches Geschick zu großem Reichtum. Sein Vermögen wird auf 25 Milliarden Euro geschätzt – er war damit der reichste Mann Österreichs.

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