Diabetes großes Thema bei Expertenrunde in NÖ

In Österreich leiden derzeit zwischen 600.000 bis 800.000 Menschen an Diabetes-Typ-2. Hinzu kommen noch rund 350.000 Menschen mit Prädiabetes und eine hohe Dunkelziffer. Bei dieser multifaktoriell ausgelösten Erkrankung begünstigen Übergewicht, Ernährung sowie Umwelteinflüsse und Lebensstil einen progressiven Verlauf. Ein Meilenstein in der Diagnose wurde im Vorjahr mit der Kostenübernahme für die Bestimmung des HbA1c-Werts durch die Krankenversicherungen gesetzt – eine Forderung, für die sich der gemeinnützige Verein "PRAEVENIRE" seit Jahren intensiv einsetzte.

Im Gegensatz zu anderen Ländern erfolge die Behandlung in Österreich nach wie vor stark spitalslastig, also stationär. Der aus Fachkreisen geforderte wohnortnahe, multidisziplinäre Betreuungsansatz werde nur ungenügend angeboten und beschränke sich im Wesentlichen auf die wenigen Primärversorgungseinheiten (PVE). Einen ersten Schritt zu einer hochwertigen, patientennahen Versorgung stelle das heuer im Frühjahr in Wien eröffnete Diabeteszentrum dar. „Wir brauchen diese Versorgungseinrichtungen schnellstens flächendeckend in ganz Österreich“, fordert jetzt "PRAEVENIRE"-Präsident Hans Jörg Schelling via Aussendung.

"Leistungen müssen honoriert werden"

Darüber hinaus müsse man es schaffen, dass Ärzte im Sinne der Patienten auch beim Disease-Management-Programm „Therapie aktiv“ mitmachen. "Die damit verbundenen Leistungen müssen aber auch entsprechend honoriert werden, wofür es eine einheitliche, verpflichtende Diagnosecodierung im niedergelassenen Bereich braucht", heißt es seitens des Vereins.

Welche weiteren Schritte in der Diagnose, Behandlung und Versorgung notwendig sind, zeigen Experten bei den "8. PRAEVENIRE Gesundheitstagen" im Stift Seitenstetten am Montag, 22. Mai 2023, von 16.30 bis 18.30 Uhr.

Prominente Experten dabei

Mit dabei bei dem Event: Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Clodi, Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft Dr. Thomas Czypionka, Institut für Höhere Studien, Leiter Health Economics & Health Policy Priv.-Doz. Dr. Maria Fritsch, Klinische Abteilung für Allgemeine Pädiatrie der Medizinischen Universität Graz Dr. Erwin Rebhandl, Präsident von AM PLUS OA DR. Michael Resl, Facharzt für Innere Medizin am Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz, Erster Sekretär der ÖDG Hon.-Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp, MBA, Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik der AK NÖ Univ.-Prof. Dr. Thomas C. Wascher, Präsident der Diabetes Initiative Österreich, Leiter der Diabetes Ambulanz des Hanusch-Krankenhauses

Weitere Infos und Anmeldung unter: www.gesundheitstage.co.at/anmeldung

Kindergesundheit weiterer Schwerpunkt

Ein weiterer Schwerpunkt bei der Veranstaltung ist die Kinder- und Jugendgesundheit. Die Veranstaltungsreihe findet von 22. bis 26. Mai 2023 in Seitenstetten statt.

Suchtprävention, Diabetesvorsorge, Bewegungsprogramme und Mobilitäts-Check, orthopädische Screenings, Förderung der psychischen Gesundheit, maßgeschneiderte therapeutische Konzepte für Kinder unter Einbezug ihrer Familien: Die Liste der vom gemeinnützigen Verein "PRAEVENIRE" dringend geforderten Maßnahmen für die österreichische Kinder- und Jugendgesundheit ist lang.

"Es brennt der Hut"

„Es brennt der Hut“, so Hans Jörg Schelling zu dieser Problematik. „Die Politik kann sich nicht länger auf den kleinen Fortschritten der letzten Jahrzehnte ausruhen. Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft und die Basis für das Fortbestehen unserer Gesellschaft. Psychosoziale Themen müssen von der Politik stärker thematisiert werden und es braucht eine schlagkräftige, gut organisierte Vorsorge quer durch alle Lebensphasen. Jedes Kind, das gesund ist und gesund bleibt, ist auch ein Gewinn für unser Gesundheitssystem.“ Auch zu diesem Thema gibt es eine prominente Expertenrunde - alle Infos unter www.gesundheitstage.co.at