Starke Worte nach EM-Aus

DFB-Coach emotional: Tränen bei Nagelsmann

Große Emotionen beim letzten EM-Auftritt von Deutschlands Teamchef Julian Nagelsmann. In einer Medienrunde flossen die Tränen.

Sport Heute
DFB-Coach emotional: Tränen bei Nagelsmann
Große Emotionen beim deutschen Teamchef Julian Nagelsmann.
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Das EM-Märchen ist für unsere Nachbarn am Freitag schmerzhaft zu Ende gegangen. Gastgeber Deutschland musste sich im Viertelfinale in Stuttgart starken Spaniern mit 1:2 nach Verlängerung geschlagen geben. Dabei sorgte Mikel Merino erst in der 119. Minute mit einem wuchtigen Kopfball für die Entscheidung. Zuvor brachte Dani Olmo die Iberer in der 51. Minute in Front, glich Florian Wirtz kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit aus (89.). Deutschlands Sommermärchen ging schon im Viertelfinale zu Ende.

Das DFB-Team brach seine Zelte im Teamquartier in Herzogenaurach bereits am Samstagvormittag ab, die Spieler verließen die Unterkunft, während sich Teamchef Nagelsmann noch einmal in einer Medienrunde den Fragen der Journalisten stellte. Und da wurde es rührend.

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    Reuters

    Nagelsmann-Appell mit Tränen in den Augen

    "Man merkt, ich kämpfe mit den Tränen, weil es sehr emotional war. Sowohl mit der Mannschaft, als auch mit den Fans. Ich habe immer gesagt, dass wir die Menschen vereint hinter uns brauchen. Wir hätten den Fans gerne noch mehr gegeben, gerne den Titel geholt", meinte Nagelsmann sichtlich gerührt einleitend, fügte dann an: "Ich wünsche mir einfach, dass wir verstehen, dass es gemeinsam besser geht. Wenn wir nur in Tristess verfallen, wird sich keiner verbessern. Ich denke, das haben wir ein Stück weit geschafft in diesem kleinen Part Fußball."

    Danach wurde es richtig emotional, denn Nagelsmann berichtete von der Abreise einzelner Spieler, mit gebrochener Stimme. "Ich hab mir sagen lassen, dass es nicht oft der Fall war, dass nahezu jeder Spieler, der das Camp verlässt, Tränen in den Augen hatte. Das ist ein großer Verdienst von allen", so der 36-Jährige.

    Beeindruckende Worte

    "Wir leben in einer Zeit, in dem jedem das einzelne Posting, sich darzustellen, wichtiger ist, als eine gemeinsame Stunde zu verbringen. Wir waren lange Zeit ein Land der Vereine, wo Menschen zusammengekommen sind und verschiedene Sachen zusammen gemacht haben in Sportvereinen, Trachten- oder Musikvereinen. Heute ist es mehr wert, wenn man eine Stunde lang alleine an einem Bergsee steht und ein Instagram-Foto macht", meinte Nagelsmann in einer bewegenden Ansprache, in der der 36-Jährige zum Zusammenhalt aufrief, das Wir-Gefühl beschwor. Dabei brach dem deutschen Teamchef immer wieder die Stimme.

    "Es ist wichtig zu realisieren, in welch schönem Land wir leben, was für Möglichkeiten wir haben, wenn wir alle zusammenhalten und nicht alles extrem schwarzmalen, dem Nachbarn nichts gönnen und von Neid zerfressen sind. Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der Dinge alleine macht und dann schneller, besser weiterkommt, als wenn er sie mit jemandem zusammen macht", schloss der deutsche Bundestrainer seinen Appell.

    Auf den Punkt gebracht

    • DFB-Coach Julian Nagelsmann zeigte sich nach dem EM-Aus emotional und kämpfte mit den Tränen
    • Trotz des schmerzhaften Endes des EM-Märchens appellierte er an den Zusammenhalt und das Wir-Gefühl in der Gesellschaft, betonte die Bedeutung von gemeinsamen Aktivitäten und war sichtlich gerührt von der emotionalen Abschied der Spieler
    red
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