Österreich

Deutsches Joghurt auch im Häfn

Heute Redaktion
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Nicht nur unsere Soldaten müssen Milch aus dem Ausland trinken: Auch mehrere heimische Justizanstalten werden mit Milchprodukten aus Deutschland beliefert. Agrarlandesrat Josef Stockinger (ÖVP) schlägt nach dem Heute-Exklusivbericht deshalb jetzt doppelt Alarm: Wir müssen für heimischen Produkte Farbe bekennen.

Wenn die Beschaffung von Computern europaweit ausgeschrieben wird, ist das in Ordnung. Bei Lebensmitteln muss aber auf die regionale Identität geschaut werden, legt Agrar-Landerat Josef Stockinger (ÖVP, Bild) seinen Standpunkt klar fest: Ich habe eine Prüfung in Auftrag gegeben, wie diese Ausschreibung abgelaufen ist. Anstoß für die Kritik Stockingers ist ein Bericht in Heute.

Wir haben aufgedeckt, dass Soldaten in Oberösterreich Milch, Fruchtjoghurt und Käse aus Deutschland auf den Tisch bekommen. Konkret werden die Produkte von einer Molkerei aus Bayern geliefert, die vor Jahren einen Betrieb in der Mühlviertler Gemeinde Lembach gekauft hat. Deshalb versuche die Firma jetzt auch, ihre Produkte als heimische Ware zu deklarieren. In Wahrheit ist das ein Etikettenschwindel,  erklärt Landesrat Stockinger: Lembach wird hier als Türöffner benutzt, die Produkte selbst kommen aus Deutschland, werden dort auch produziert.

Er spricht sich für eine Änderung der Ausschreibungskriterien aus: Der Regionalitätsbonus und die Gentechnikfreiheit sollen berücksichtigt werden.

Unterdessen wurde am Montag bekannt, dass auch heimische Justizanstalten mit ausländischen Produkten beliefert werden. Jede Haftanstalt kauft die Waren selbst ein, bestätigt Ministeriumssprecherin Katharina Swoboda.