Coronavirus
Deutscher Kardinal verbreitet Verschwörungstheorien
Auch in der katholischen Kirche sind Verschwörungstheorien über das Coronavirus keine Seltenheit - das zeigt der Fall: Gerhard Ludwig Müller.
Der Begriff "Gleichschaltung" dürfte zumindest bei jedem Historiker und jeder Historikerin die Alarmglocken schrillen lassen. Immerhin wurde damit die strukturelle Veränderung der Macht im Dritten Reich durch die Nationalsozialisten bezeichnet. Nun hat sich auch ein deutscher Kardinal dieses Begriffes bedient - er sieht in den Corona-Maßnahmen einen ähnlichen Plan, wie es Hitler-Deutschland verfolgte.
Hochrangiges Kirchenmitglied fällt mit Verschwörungstheorien auf
Erst im Juni 2021 ernannte Papst Franziskus den 73-jährigen Müller für eine fünfjährige Amtszeit zum Mitglied des „Supremo Tribunale“ der Apostolischen Signatur, also zum Richter am höchsten Kirchengericht, nun fällt der 73-jährige Kardinal aber durch Verschwörungstheorien auf.
Nach der Pandemie, so glaubt Müller, wird in Deutschland ein Überwachungsstaat errichtet, in dem alle Menschen gleichgeschalten sind. In einem Interview ging der ehemalige Bischof von Regensburg zudem noch einen Schritt weiter. Er vermutet hinter der Pandemie ein finanzielles Interesse einiger Eliten.
"Leute, die auf dem Thron ihres Reichtums sitzen“, sehen laut Müller "jetzt eine Chance, um ihre Agenda durchzusetzen.“ Derartige Theorien sind in der Szene der Verschwörungstheoretiker keine Seltenheit. Müller erwähnte in seinen Mutmaßungen zudem auch den amerikanisch-jüdischen Investor George Soros.
Immer wieder wurden Juden in der Zeit der Pandemie als Schuldige auserkoren. Müller gab in seinen haltlosen Mutmaßungen auch immer wieder Microsoft-Gründer Bill Gates die Schuld an der Verbreitung und der Entstehung des Virus. Vom Vatikan kam bisher keine Reaktion auf die Theorien von Müller. Die deutsche Bischofskonferenz verwies auf ihren Appell, sich impfen zu lassen.