Coronavirus
Deutsche setzen Österreich wohl wieder auf rote Liste
Die Zahlen steigen, so auch die Sorge um die heurige Wintersaison. Reisewarnungen anderer Länder könnten enorme Umsatzeinbußen zur Folge haben.
Die Corona-Lage wird zunehmend dramatischer. Nicht nur in Österreich werden tagein, tagaus Rekordwerte bei den Neuinfektionszahlen verzeichnet. Auch Deutschland kämpft aktuell mit einer sich immer weiter zuspitzenden Corona-Situation. Angesichts der jüngsten Entwicklungen sorgt man sich aktuell besonders im Tourismusbereich.
Walter Veit, Landesvorsitzender der Salzburg-Sparte der Hoteliervereinigung, rechnet etwa damit, dass das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag eine Reisewarnung für Österreich aussprechen wird.
Er betont: "Wir haben schon im Vorfeld gehört, dass sie bisher nur verschoben wurde. Das hat natürlich jetzt unmittelbare Auswirkungen auf den Start der Wintersaison." In Folge bedeute dies auch in diesen Winter schwere Umsatzeinbußen.
„Weitere Staaten folgen“
Eine Reisewarnung der Deutschen würde nämlich bedeuten, dass sich Urlaubsrückkehrer in 5-tägige Quarantäne nach ihrem Aufenthalt in Österreich begeben müssten. Viele Urlauber mit Kindern unter zwölf Jahren oder ungeimpften Kindern würden den Winterurlaub in Österreich in Folge absagen.
Außerdem würden weitere europäische Länder sehr rasch nachziehen. Es sei damit zu rechnen, dass die skandinavischen Länder und der Benelux-Staaten und auch Großbritannien mit Reisewarnungen für Österreich nachziehen würden.
„Politik hat Maßnahmen verschlafen“
Verantwortlich für die aktuelle Lage und das Bangen um den Wintertourismus sei laut Veit die Politik, die die "notwendigen Maßnahmen" auch dieses Mal verschlafen habe. "Sie müsse nun auch für Unterstützung der Branche sorgen."
Ein Lockdown dürfe auf keinen Fall mehr stattfinden.
„Neuen Lockdown verhindern“
Einen neuen Lockdown lehnen die Hoteliers, wie auch zuletzt die Landeshauptleute Salzburgs und Oberösterreichs dezidiert ab. Auch in Kärnten wolle man einen Lockdown so gut es geht verhindern. Dies wurde beim Tourismustag am Mittwoch mit rund 400 Teilnehmern aus der Branche von Kärntens Hoteliers betont.
Auch beim Geschäft mit Busreisen sind die aktuellen Entwicklungen und Regeln spürbar. Gerade hatten sich die Tiroler Reisebusunternehmen etwa von den Folgen der Pandemie ein wenig erholt, schon holt die vierte Welle sie wieder ein. Insbesondere die 2G-Regel treffe Busfirmen besonders hart, schilderten Branchenvertreter weiter.